Verbraucher sollen an der Ladentheke einen Beitrag leisten können zum Erhalt der Schwarzwaldlandschaft. Dieses Ziel haben sich der Naturpark Südschwarzwald, der Landesbetrieb Forst BW und die Einzelhandelskette Schmidts Märkte gesetzt.

Die drei Partner wollen in den 15 Schmidts Märkten die Hälfte des Wilds vermarkten, das im Forstbezirk Südschwarzwald erlegt wird, und unterzeichneten jetzt in Titisee-Neustadt eine entsprechende Vereinbarung.

Diese drei Einrichtungen arbeiten zusammen

Warum soll der Verzehr von Wild dem Südschwarzwald nützen?

Die Region ist stark betroffen von Extremwettereignissen und vom Klimawandel. Große durch Sturm und Käferfraß entstandene Schadflächen sollen mit klimatoleranten Baumarten wieder bewaldet werden.

Die staatliche Forstverwaltung setzt dabei auf natürliche Aussamung vorhandener resistenter Bestände, es sollen aber auch Linden, Hainbuchen oder Eichen gepflanzt werden. „Alles Baumarten, die bevorzugt auf dem Speiseplan des Wildes stehen. Um den Waldumbau hin zu Mischwäldern nicht zu gefährden, wird er durch intensive Jagd begleitet“, zitiert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz den zuständigen Minister Peter Hauk.

Der ganzjährige Verkauf des erlegten Wildes sei deshalb ein wichtiger Baustein für den Umbau der Wälder.

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Rund die Hälfte des in den Staatswäldern des Forstbezirks Südschwarzwald erlegten Wilds soll über die Schmidts Märkte vermarktet werden. Die Einzelhandelskette mit Sitz in Rickenbach umfasst 15 Märkte in den Landkreisen Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald mit über 1000 Mitarbeitern.

Seit langem bereits steht Regionalität im Fokus des zum Edeka-Verbund gehörenden Familienunternehmens. So vermarktet es bereits seit 1993 Fleisch der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind. Schmidt hat auch viele andere Produkte regionaler Erzeuger im Sortiment. Vergangenes Jahr wurde dafür die neue Marke „Ich bin Südschwarzwälder“ geschaffen.

„Die Vermarktung regionaler Produkte braucht starke Partner“, zitiert das Ministerium seinen Chef Peter Hauk. Dazu gehörten die Lieferanten, die sie bereitstellen, der Lebensmitteleinzelhandel, der sie ins Sortiment nimmt, und Konsumenten, die sie nachfragen. Hauk: „Damit stärken die Partner die regionale Wertschöpfung, schützen das Klima und bewahren die Kulturlandschaft.“

„Die Vermarktung regionaler Produkte braucht starke Partner“, sagt Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
„Die Vermarktung regionaler Produkte braucht starke Partner“, sagt Landwirtschaftsminister Peter Hauk. | Bild: Marijan Murat

Wiesen und Weiden im Südschwarzwald könnten nur dauerhaft erhalten werden, wenn die Verbraucher nicht zum Rindfleisch aus Südamerika, sondern zum Weiderind aus der Region griffen, erklärte der Minister. Das gleiche Bewusstsein wünscht er sich beim Kauf von Wildfleisch. „Damit tragen die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu bei, dass baumartenreiche, vielfältige und stabile Wälder im Land wachsen können“, betonte Hauk.

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