Schopfheim Es summt und brummt, überall fliegen Bienen, Schmetterlinge tänzeln von Blüte zu Blüte und ein würziger Duft begrüßt den Vorbeigehenden: Schopfheim hat eine preisgekrönte Straßenoase.
Im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs für Arten- und Klimaschutz an Verkehrsflächen wurde die Markgrafenstadt für die Entsiegelung einer großen Asphaltfläche an der Kreuzung Friedenstraße/Fahrnauer Straße mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Statt Teer, der sich in der Sonne stark aufheizt, blühen dort jetzt Verbenen und Blaurauten, Felsenbirnen und Linden bieten Schatten und Rückzugsraum für Vögel, dazwischen wächst immergrüner Rosmarin. Die ganze Bepflanzung ist nicht nur robust und pflegeleicht, sie kann auch Trockenheit aushalten. 275¦Quadratmeter einst trostlose Parkplatzwüste sind jetzt ein lebendiges und beeindruckendes Biotop mitten in der Stadt. Das überzeugte auch die Jury im Stuttgarter Verkehrsministerium und würdigte das Engagement der Stadt als kleines, aber wichtiges Zeichen für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt. „Die naturnahen Flächen sind nicht nur ein echter Hingucker, sondern stärken zusätzlich das Bewusstsein für die Umwelt und leisten einen Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt“, sagte Staatssekretärin Elke Zimmer bei der Preisverleihung.
Über die Auszeichnung freute sich bei der offiziellen Vorstellung auch Bürgermeister Dirk Harscher und dankte Stadtgärtnerin Karin Miehle-Bohne und ihren „Damen mit dem grünen Daumen“ für ihr Engagement. Zwar sei hier nun mehr Pflege notwendig, aber in der Anlage könne Wasser versickern, die neuen Bäume und Büsche holten Schatten in die Stadt. Stück für Stück werde man im Sinne des Klimaschutzes weitere Flächen entsiegeln, wenn es sich, so Harscher, „irgendwo anbietet“. „Wir haben noch andere Sachen vor“, sagte Remko Brouwer vom Tiefbauamt. Das hänge allerdings auch davon ab, dass dafür Geld im klammen Haushalt der Stadt zur Verfügung stehe. Die Umgestaltung kostete rund 40.000 Euro.