Schopfheim „Abstract only“ nennt David Drain seine Ausstellung in der Kulturfabrik Schopfheim, die mit einem Künstlergespräch eröffnet wurde. Der Titel benennt die bevorzugte Stilrichtung des Malers: die Abstraktion.
- Der Künstler: David Drain stammt aus Schottland. Beruflich war er als Bauingenieur in der ganzen Welt unterwegs, auch mehrere Jahre in der Ukraine, weshalb er einen Großteil des Verkaufserlöses an die Ukraine-Hilfe spenden will. Mit seiner Frau, deren Großmutter aus Hausen im Wiesental stammt, kam er nach Deutschland. Seit dem Ruhestand widmet er sich intensiv und ernsthaft der Malerei. In seinem Haus in Hausen hat er den Dachboden zum Atelier ausgebaut. So startete Drain, der ursprünglich Kunst studieren wollte, nun eine zweite Karriere als Künstler.
- Die Bilder: 71 Bilder zeigt David Drain, die meisten in Acryl auf Leinwand oder Holz, teilweise verwendet der Maler auch Tusche oder Tinte, Marmormehl oder Eisenmehl. Von Anfang an bewegt sich Drain in der abstrakten Malerei, stilistisch zwischen seinen Vorbildern Mark Rothko und Paul Klee. Zum einen gibt es Arbeiten, die an Rothkos Farbfeldmalerei erinnern, zum anderen inspiriert ihn die lyrische, poetische Abstraktion und schlichte Einfachheit von Klee. „Die Abstraktion ist für mich eine Sprache“, sagt Drain, „das ist meine Sprache“. Seine Werke sind sehr reduziert, minimalistisch und aussagekräftig. Mit wenigen Mitteln mehr zum Ausdruck zu bringen, gelingt Drain auf ganze eigene Art mit feinen, differenzierten Farben und Formen, vielen Schichten, Flächen, Linien, Strukturen und Texturen. Und er lässt Betrachtern gern Interpretations-Spielraum.
- Neue Serie: Neu entstanden ist eine Serie „Lanark“. Sie bezieht sich auf die kleine Stadt im Süden Schottlands, 60¦Kilometer von Glasgow, wo Drain in einer Bergarbeiterfamilie aufgewachsen ist. In den „Lanark“-Bildern verarbeitet er Erinnerungen an die Landschaft in den schottischen Hügeln, aber auch an Ereignisse, an Gefühle, die mit seiner Heimat verbunden sind. Er hat dabei viel Schwarz verwendet, was den Arbeiten noch stärkere Aussagekraft verleiht. In „Slowing Fields“ geht es in den abstrakten Feldern um Entschleunigung. Auch tauchen immer wieder landschaftliche Assoziationen auf: eine Malerei von beeindruckender Suggestionskraft und Tiefe, mal ruhig-meditativ, mal in fein schattierter Dynamik.
- Der Rahmen: Bei der Vernissage sprach Kunstvereins-Vorsitzender Christopher Weiss mit David Drain über seine Arbeiten, das Gespräch war locker und unterhaltsam und kam gut an. Eva Schindelin mit ihrem stimmungsvollen Spiel an der Harfe schuf auf musikalische Art Resonanz für die Bilder.
Die Ausstellung ist bis zum 6.¦Juli jeweils mittwochs, samstags, sonntags von 14 bis 17¦Uhr zu sehen. Am 4. und 22.¦Juni, jeweils 16¦Uhr, gibt es ein Künstlergespräch.