Schopfheim Der Kammerchor des Helmholtz-Gymnasiums Karlsruhe entführte sein Publikum auf eine musikalische und kulturelle Reise nach Kamerun: Kamerun liegt auf der Weltkarte zwischen 2 und 13 Grad nördlicher Breite sowie 8 und 16 Grad östlicher Länge – es ist ein Land am Übergang zwischen West- und Zentralafrika, im Süden von dichtem Regenwald bedeckt. Für einen Abend erlebte auch die Evangelische Stadtkirche Schopfheim einen Hauch von Kamerun: Natur, Musik und Tanz eines anderen Kontinents erfüllten den Raum. Der Karlsruher Kammerchor verstand es eindrucksvoll, diesen Eindruck durch seine Darbietung zum Leben zu erwecken.

Organisiert wurde das Konzert zum zweiten Mal von Claudia Tatsch, der Schulleiterin des Theodor-Heuss-Gymnasiums, die damit zugleich ihren Abschied aus dem Amt feierte. Unter der Leitung von Stephan Aufenanger sang der Karlsruher Kammerchor moderne Chorwerke und geistliche Musikstücke aus Afrika. Ergänzt wurde das Programm durch das Orchester des Theodor-Heuss-Gymnasiums unter der Leitung von Clemens Barth. Sie spielten Musik von Renaissance-Madrigalen bis hin zu barocken Klängen.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends waren A-Cappella-Darbietungen, in denen mit reiner Stimmkraft und rhythmischen Instrumenten wie Rasseln und Trommeln Tierstimmen des Regenwalds imitiert wurden. Affen, Schlangen, Vögel und Frösche erwachten so zum Leben und versetzten das Publikum in Staunen. Begleitet wurden diese Klänge von dynamischen südafrikanischen Tanzeinlagen, die der Darbietung eine eindrucksvolle Lebendigkeit verliehen. „Die Imitation afrikanischer Musik und Bewegungen hat mich sehr fasziniert“, erzählte Ulla Vogt, Lehrerin und Mitglied des THG-Orchesters. „Es war schön, so viele für Musik begeisterte junge Menschen zu erleben“, fügte sie hinzu.

Der Kammerchor hat bereits zahlreiche Konzertreisen unternommen – auch nach Südafrika – und brachte sein erweitertes Repertoire mit nach Schopfheim. „Es ist eine großartige Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, neue Horizonte zu entdecken“, sagte Orchesterleiter Clemens Barth und lobte zugleich die hervorragende Leistung des Chors. Auch aus dem Publikum kamen begeisterte Stimmen. Eine Zuhörerin sagte: „Es hat sich engelhaft angehört – ich habe mich wie im Himmel gefühlt.“

Der Benefizerlös des Abends kommt der Organisation Afrique Future zugute, die Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Afrika unterstützt. Finanziell gefördert wurde die Veranstaltung vom Rotary Club Schopfheim-Wiesental. Pfarrer Emmanuel-Marie Bock, Gründer von Afrique Future, war selbst anwesend und zeigte sich begeistert: „Die Stimmung war herzlich, die Vorbereitung sehr gewissenhaft – ich bin glücklich.“

Afrique Future: Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation 1988 in Frankreich von Pfarrer Emmanuel-Marie Bock, der den Menschen in seiner Heimat Kamerun helfen wollte. (www.afriquefuture.org)