Dass es auch in diesem Jahr keine große Fasnacht geben wird, steht seit Wochen fest, aber so ganz auf alles verzichten wollen auch die Schwörstädter Schnecken nicht. So gab es am Ersten Faiße wieder eine kleine Eroberung des Rathauses. Sogar ein wenig größer als im Vorjahr. Oberschnegg Jürgen Zwigart lästerte über all die Lästigkeiten, die die Pandemie mit sich brachte.

Maskenpflicht und Abstand halten seien noch erträglich, aber dass die Fasnacht ausfalle, könnten die Schnecken kaum verkraften. Für Zunftabend, Schneckenball und Kinderfasnacht gebe es Totalausfall, aber dennoch werde es wenigstens einen Besuch in den Kindergärten geben, um dort Süßigkeiten vor die Türen zu stellen.

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Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat fasste so wie im Vorjahr ihre letzten Gedanken vor der Schlüsselabgabe in Verse. „Die dunkle Jooreszit isch fast vorbei, es herrsche jetzt mindestens die kleine Narretei“, rief sie den etwa 20 närrischen Gästen zu. Endlich gebe es wieder einen Jahrgang, eine alte Schwörstädter Tradition, nach der die gerade 18 Jahre alt Gewordenen gewissermaßen zu den Aktivsten der Fasnacht werden. Einige Mädel und Burschen des Jahrgangs waren mit ihrem Wägelchen gekommen, außerdem standen einige der Wöschbachwiiber da.

Bürgermeisterin muss Corona-Test machen

Den Abstand hielten die Narren nur physisch ein, mit Worten waren sie sich alle ganz nah. Eigentlich hatten sie alle vor, die Fasnacht nicht ausfallen zu lassen, denn wenn die Tage wieder länger hell werden, sei es nun mal Zeit zu feiern. Selbstverständlich gab die Bürgermeisterin ohne Gegenwehr den Schlüssel an den Oberschnegg heraus. Zuvor allerdings unterzog sie ihn zuvor noch einem Corona-Test, der – wen wundert‘s – selbstverständlich negativ war.

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Christine Trautwein-Domschat freute sich besonders, dass es nun wieder einen Jahrgang gibt, im Vorjahr war der ausgefallen. Die 03/04er machten kräftig Lärm, viel mehr werden sie in diesem Jahr auch nicht machen können, zumindest aber war der Jahrgang mal zu sehen. Das war sie also, die Schwörstädter Fasnacht.

Narrenbaum auf dem Schulhof

Am Nachmittag wurde auf dem Schulhof noch der Narrenbaum aufgestellt. Ansonsten war das für alle Teilnehmer der kleinen Runde ein guter Anstoß, um von Fasnacht zu träumen und alte Erinnerungen heraus zu kramen. Übrigens hatte die Bürgermeisterin noch eine besondere Hygienemaßnahme mitgebracht. Sie wollte nämlich unbedingt vermeiden, dass durch den üblichen Applaus unkontrolliert Coronaviren verteilt werden, deshalb erhielten alle Gäste eine Fahrradklingel, mit der sie kräftig Radau veranstalteten.