In den 50 Jahren seit dem Zusammenschluss von Urberg, Wittenschwand, Wolpadingen und Wilfingen zur Gemeinde Dachsberg wurden viele Pläne verwirklicht. Hier seien nur einige Stichpunkte ohne Anspruch auf auch nur annähernde Vollständigkeit aufgegriffen. Die Gemeinde ist zusammengewachsen. Heute haben lediglich noch manche Urlauber Schwierigkeiten mit Dachsberg, führen doch einige Wegkreuzungen sowohl rechts wie links dorthin.

Den jeweiligen Ortsteil zu kennen, ist also schon noch sinnvoll, wenn man ein bestimmtes Ziel ansteuern will. Daran, dass die Gemeinde aber insgesamt so gut zusammenwachsen konnte, haben die Vereine einen großen Anteil.

Darin waren die Gemeinsamkeiten auch zuvor schon angelegt gewesen. Der Turn- und Sportverein Dachsberg etwa wurde schon 1952 gegründet, das erste Turnfest auf dem Dachsberg fand bereits 1953 statt, der Fußballclub Dachsberg 1968, und der Musikverein Wolpadingen wurde im Mai 1966 zur Trachtenkapelle Dachsberg umbenannt. Die Bürgermeister fühlten sich stets mit den Vereinen eng verbunden, und entsprechend ist bis heute die Vereinsförderung ein wichtiger, wenn auch eher symbolischer Bestandteil der Haushaltssatzung, da die finanzielle Sorge um die Infrastruktur der Gemeinde kaum Luft für Anderes lässt.

Abwasserentsorgung

Erste große Aufgaben der neuen Gemeinde waren die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung. Hierzu gehörte bereits die Planung zum Anschluss an die Gruppenwasserversorgung Höchenschwander Berg, wenngleich dieser Plan erst nach 35 Jahren wirklich umgesetzt wurde. Vordringlich war zunächst der Ausbau der Kanalisation, um Neubebauung zu ermöglichen. Erst Anfang der 2000er Jahre wurde die Wasserknappheit dann wirklich Thema in der Gemeinde Dachsberg. Der Fremdenverkehr, als schlafender Riese bezeichnet, erhielt einen Förderverein. Ebenso wurde ein Förderkreis Dachsbergschule gegründet.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Bauleitplanung der Gemeinde Dachsberg war ein großes Thema, nicht zuletzt wegen der Klinikpläne in Wittenschwand, und so wurde Dachsberg zu einer der ersten Kommunen in der gesamten Region mit einem Flächennutzungsplan, von St. Blasien einmal abgesehen. Auch führte Dachsberg eines der ersten regelmäßig erscheinenden Mitteilungsblätter ein. Das allererste kam schon am 10. Juli 1971 heraus.

Der Vertrag für die Nachbarschaftsgrundschule Dachsberg-Ibach wurde 1976 ausgearbeitet, die Schule selbst 1980/81 gebaut und 1981 eingeweiht. Auch der Komplex mit der Halle war durch den Förderverein schon vorangetrieben worden, ihr Baubeginn lag dann im Jahr 1982. Der Bauhof-Erweiterungsbeschluss datiert von 1985, dessen Umsetzung erfolgte 1988.

In die Mitte der 80er fällt auch die Umstellung der Freiwilligen Feuerwehr von Anhängern auf Fahrzeuge. Nur Urberg besaß bereits frühzeitig ein Fahrzeug. Die Feuerwehrleute organisierten ein großes Fest, um ihre eigenen Uniformen bezahlen zu können.

Anfang der 90er datiert die Partnerschaftsvereinbarung mit St. Jean de Sixt. Der Beschluss zur Partnerschaft wurde 1991 geschlossen, 92 und 93 fanden die ersten Besuche statt, 94 dann die Feier auf dem Dachsberg.

Erste Bauprojekte

Aus dieser Zeit stammen auch die Planungsvorbereitungen für das neue Rathaus, das zunächst einmal wegen Schule und Kindergarten zurückgestellt worden war. Gustav Herr focht die Neubauten politisch durch, Helmut Kaiser formulierte seinen ersten Ausgleichsstockantrag, von 1995 datiert die Schulerweiterung, 1997 wurde das neue Rathaus eingeweiht.

Mit einem Nebenkriegsschauplatz der ganz besonderen Art schaffte es Dachsberg sogar in die überregionalen Zeitungen, nämlich mit dem Verwaltungsrebellen Walter Barabas, der mit seinen unzähligen Einsprüchen eine ganze Aktenreihe gefüllt hat. Barabas war Ingenieur, erinnert sich Helmut Kaiser, und seine kritische Einstellung rührte anfangs wohl von einer Infrastrukturmaßnahme im Wasserversorgungsbereich her, die ihm nicht gefiel.

Walter Barabas kandidierte sogar gegen Gustav Herr bei seiner Wiederwahl 1979 und erhob Einspruch gegen das Wahlergebnis, weshalb Herr bis zur Einstellung des Verfahrens im Oktober 1980 nur Amtsverweser in seiner eigenen Gemeinde war.