Die Stadt St. Blasien bleibt weitere fünf Jahre Kooperationspartnerin der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG). Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Mit der Verlängerung des Vertrages rückwirkend zum 1. Januar habe man auch eine verstärkte Zusammenarbeit vereinbart. 30 000 Euro wird die Stadt nun zusätzlich im Jahr an die HTG zahlen, wobei die Verwendung für 2019 schon festgeschrieben ist.
Seit Beginn der Kooperation im Jahr 2012 zahlte die Stadt St. Blasien jährlich rund 155 000 Euro an die Tourismusgesellschaft. Ab 2019 werden es 185 000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer sein – das Geld wird in monatlichen Raten überwiesen. Für das Jahr 2019 ist festgelegt worden, dass 18 500 Euro Personalkosten sind, 7500 Euro für die Organisation und Gestaltung des Musikfrühlings sowie 4000 Euro für die Bewerbung der Domkonzerte bestimmt sind.
Festival am Dom und Jazzsommer
Die Hochschwarzwald Tourismus GmbH werde sich in Zukunft verstärkt in Veranstaltungen in der Stadt einbringen, hieß es in der Ratssitzung – in diesem Jahr werde es zum Beispiel ein Festival am Dom oder einen Jazzsommer geben. Außerdem solle die Stadt stärker „in den Kreis der Familie der HTG-Gemeinden integriert werden“, sagte Bürgermeister Adrian Probst.
Wie soll der höhere Betrag, den die Stadt an die HTG überweist, finanziert werden, fragte Frank Defrenne (CDU), müsse dafür bald die Kurtaxe erhöht werden? Und erhalte man auch zusätzliche Leistungen durch die Tourismus-GmbH? Das Geld sei im Kurhaus eingeplant, der natürlich sehr vom Erfolg des Skiliftbetriebs abhänge, sagte Rechnungsamtsleiter Michael Spitz. Er könne bestätigen, dass die Finanzierung des Betrages für 2019 geklärt sei, wie das in Zukunft sein werde, könne er aber nicht sagen.
Es geht vor allem um Marketing
Bei der Kooperation mit der HTG gehe es vor allem um Marketing, sagte Probst und ergänzte, attraktive Veranstaltungen seien Marketing. Da man ein verstärktes Engagement der HTG in St. Blasien vereinbart habe, könne man auch von Mehrleistungen sprechen. Aber es sei schwierig, den Erfolg zu messen. Positiv sah Peter Schneider (CDU) die Verlängerung der Kooperation. Die Stadt befinde sich „genau auf dem richtigen Weg, sich vom reinen Skigeschäft weiterzuentwickeln“. Mit Hilfe der HTG könne die Domstadt die eigenen Stärken (Kultur- und Einkaufsstadt) besser ausspielen. Wenn mit der Vertragsverlängerung gleichzeitig die Dienstleistungsqualität verbessert werde, sei das Geld gut angelegt.
St. Blasien müsse in der HTG ein größeres Gewicht bekommen, sagte Christoph von Ascheraden (Freie Wähler). Die Stadt müsse in Kultur, Wellness und Gesundheit investieren. Wieso die Personalkosten, welche die Stadt der Hochschwarzwald Tourismus GmbH erstattet, ab 2019 so stark steigen, wurde die Stadtverwaltung gefragt. Grund für die Kostensteigerung in dem Bereich sei die Unterdeckung in den vergangenen Jahren, erläuterte Bürgermeister Probst – die Stadt habe also weniger gezahlt als es eigentlich nötig gewesen wäre. Er unterstrich auch noch einmal die Aufgabenteilung im touristischen Bereich: Für die nötige Infrastruktur seien die Kommunen und die Leistungsträger (also zum Beispiel Gastronomen oder Hoteliers) verantwortlich. Und: „Die HTG vermarktet das, was wir hier auf die Beine stellen.“
Die HGT
Die Hochschwarzwald Tourismus GmbH ist ein Zusammenschluss aus 16 Städten und Gemeinden in den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald. Zu HGT gehlören Breitnau, Eisenbach, Feldberg, Friedenweiler, Häusern, Hinterzarten, Lenzkirch, Löffingen, Rothauser Land, Schluchsee, St. Blasien, St. Märgen, St. Peter, Titisee-Neustadt, Todtmoos und die Bergwelt Todtnau. Das Unternehmen beschäftigt rund 90 Mitarbeiter.