Die Zukunft des Schwarzwaldvereins St. Blasien ist weiterhin ungewiss. In der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag stand die Auflösung des Ortsvereins auf der Tagesordnung, zu einer Entscheidung kam es aber vorerst nicht. Ob und gegebenenfalls wie es weitergehen kann, wird in einer weiteren außerordentlichen Versammlung am Donnerstag, 19. Dezember, entscheiden. Bis dahin wird man sich, auch mit Unterstützung des Hauptvereins, intensiv um die Besetzung der Vorstandsämter bemühen.
Ankündigung bereits vor drei Jahren
„Eigentlich war das Jahr 2019 ein ganz normales Wanderjahr“, erklärte der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins St. Blasien, Hans-Jörg Schneider, eingangs. Wären da nicht die wenig erfreulichen Entwicklungen in Sachen Vorstand. Bereits vor der Wahl vor drei Jahren hatten alle Vorstandsmitglieder erklärt, im Jahr 2020 für nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen.
Erfolglose Suche nach Nachfolgern
Eine intensive Suche nach Nachfolgern blieb jedoch erfolglos, auch Gespräche mit benachbarten Ortsvereinen und mit sportlich aktiven Vereinen der Stadt mit dem Ziel, eine Kooperation einzugehen, führten zu keiner Lösung. In einer offenen Vorstandssitzung im September erklärte sich Hans-Jörg Schneider bereit, künftig das Amt des Kassierers zu übernehmen, Schriftführerin Ursula Haselwander und die Fachwartin für Heimatkunde Hildegund Hirt stellten sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Für die weiteren Vorstandsämter fanden sich dagegen keine Kandidaten.
Bei dieser Sitzung wurde auch eine Änderung der Vorstandsstruktur angedacht, nach der die erforderlichen administrativen Aufgaben (Kassen- und Protokollführung, Mitgliederverwaltung und Vertretung des Vereins nach außen) abdeckbar wären, aber Verantwortliche für die Bereiche Wandern und Weg gefunden werden müssten. Dies war jedoch bislang nicht der Fall, zahlreiche Gespräche mit dem Hauptverein, Bürgermeister Adrian Probst und Bürgern der Stadt führten zu keinem Erfolg, berichtete Schneider.
Umstrukturierung kein Thema
Nach seiner Entlastung trat der gesamte Vorstand zurück, zu einer Wahl kam es mangels Kandidaten für einige Vorstandsämter nicht. Auch eine Umstrukturierung des Vorstandes war daher kein Thema. Der ehemalige Vorsitzende der Ortsvereins, Arno Lehmann, der inzwischen im Kinzigtal lebt, erklärte sich bereit, zwei Wanderungen im Jahr anzubieten und die Erstellung des Wanderplanes zu übernehmen. Für das Angebot zeigte sich Schneider dankbar. Aber dennoch brauche man jemanden vor Ort, erklärte er.
Entscheidung fällt am 19. Dezember
Angesichts der Entwicklung stand der Beschluss über die Auflösung des Schwarzwaldvereins St. Blasien an. Eine Entscheidung konnte indes nicht getroffen werden, da satzungsgemäß die Hälfte der 203 Mitglieder anwesend sein muss – das war jedoch nicht der Fall. Eine Entscheidung über die Zukunft des örtlichen Schwarzwaldvereins soll nun am 19. Dezember fallen. Dann kann der Beschluss zur Auflösung unabhängig von der Zahl der anwesenden Mitglieder gefasst werden. Bis dahin will man sich nach wie vor intensiv um eine Besetzung der vakanten Vorstandsämter bemühen, hieß es. Die Hoffnung auf ein Weiterbestehen des Ortsvereins habe man keineswegs aufgegeben.
Das Prozedere
Unterstützt wird der nach seinem Rücktritt geschäftsführend agierende Vorstand dabei vom Hauptverein, der parallel zum Ortsverein Gespräche mit möglichen Kandidaten führt, wie Werner Hillmann, Präsidiumsmitglied des Hauptvereins, erklärte. Er sicherte einem zukünftigen Vorstand in St. Blasien die Unterstützung des Hauptverbandes zu. Sollte es zu eine Auflösung des Schwarzwaldvereins St. Blasien kommen, wird ein zu bestellender Liquidator den Verein und das Vereinsvermögen abwickeln und nach Ablauf eines Jahres die Auflösung beim zuständigen Amtsgericht beantragen, informierte Schneider über das mögliche weitere Prozedere.