St. Blasien – Mit dem Auftritt des Bläserensembles Profive sind die Klosterkonzerte in St. Blasien zu Ende gegangen. Es besteht aus fünf Hochschulprofessoren aus Essen, Würzburg und Stuttgart, diesmal waren die Musiker ohne die Flöte von Gunhild Ott, dafür mit Klavier zu hören. Friedemann Rieger (Klavier), Ralf-Jörn Köster (Oboe), Manfred Lindner (Klarinette), Matthias Stelzer (Horn) und Albrecht Holer (Fagott) spielten im gut besuchten Kollegsfestsaal Werke von Mozart, Ibert und Beethoven.

Der Einstieg mit einer Triobearbeitung von Leporellos Aufzählung der Amouren seines Herrn Don Giovanni aus der Mozartoper war behände und spritzig. Das Trio von Jacques Ibert komplettierte diese erste Vorstellung. Die Melodien beschworen Assoziation von Landschaftsbildern herauf. Auch die Hauptwerke, Mozarts Quintett KV 452 und Beethovens Quintett op. 16, präsentierten die fünf Musiker mit großer Spielfreude, einfühlsamem Zusammenspiel und differenzierter Klanggestaltung. Das muntere abschließende Allegretto bereicherten die fünf Künstler mit dynamischen Kontrasten.

Beethovens Quintett, geschrieben in der gleichen Tonart – Es-Dur – wie das Mozart‘sche, ebenfalls mit einer kurzen langsamen Einleitung versehen, nimmt nicht nur in der Besetzung und im Aufbau unverkennbar Bezug auf das zwölf Jahre ältere Vorbild Mozarts. Im zweiten Satz spielt Beethoven auf eine Melodie aus dem „Don Giovanni“ an. Entscheidend ist der Ton, den Beethoven abweichend von Mozart anschlägt.

Der sangliche Gestus, der bei Mozarts Aufteilung der Melodie in den Instrumenten das Ganze zusammenbindet, wird bei Beethoven nur kurz im Anschluss an die fanfarenartige Einleitung des ersten Satzes aufgegriffen. Insgesamt tritt das Klavier quasi als eigenständiger Partner den Bläsern gegenüber, die Instrumente werden zu selbstbewussten Persönlichkeiten, so gestalten die Musiker das Klangbild akzentreicher. Auch den zweiten Satz, das Andante cantabile, eröffnet das Klavier, die Bläser stimmen hymnisch ein, um sich ebenfalls solistisch zu präsentieren. Das Rondo erinnert bei Beethoven an das einleitende Signal, das einer Jagd vorausgeht.

Begeisterter Applaus im Stehen belohnte die Künstler für ihr ausdrucksstarkes Spiel. Trotz der Aussicht auf eine Fahrt zurück nach Hause durch den Schnee bedankten diese sich mit der Wiederholung des Mozartschen Finalsatzes als Zugabe.