St. Blasien – Die Zukunft des Fördervereins Wildgehege und damit auch des Wildgeheges selbst steht auf der Kippe, nachdem der Vorsitzende und Gehegewart Daniel Sabouret und seine Vorstandskollegen für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung stehen.

Zu einem Ergebnis, wie es weitergehen kann, sind die Mitglieder in der Hauptversammlung nicht gekommen – in den nächsten Wochen will man sich jedoch intensiv um eine Lösung bemühen. Der gesamte Vorstand, neben Sabouret auch der stellvertretende Vorsitzende Thomas Werner und Kassierer Thiemo Jörg, ist zurückgetreten. Der 75-jährige Sabouret hatte für seine Entscheidung Alters- und Gesundheitsgründe ins Feld geführt. Die Nachfolge gestaltet sich schwierig. Von großer Bedeutung ist insbesondere das Gewinnen eines neuen Gehegewartes. Sabouret hatte sich an 365 Tagen im Jahr rund acht bis zehn Stunden täglich nicht nur um den Tierbestand mit 57 Tieren und die Anlage, sondern auch um die Beschaffung von Futter und vielem mehr gekümmert, zeigte Werner auf.

Als Kandidatin für den Vorsitz hatte sich Madeleine Rambow vorgestellt. Ihr Ehemann Daniel wäre bereit, die Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender und Gehegewart zu übernehmen. Allerdings wohnt das Ehepaar in Schönau. Kandidaten für die Ämter des Schriftführers und des Kassierers gab es nicht, so dass eine Wahl ohnehin nicht möglich war. Bürgermeister Adrian Probst machte eines ganz deutlich: Es gehe um lebende Tiere, um Sachverstand und um Verständnis für das Wild. Es müsse jemand da sein, der sich vorrangig um die Tiere kümmere. Der Vorstand könne nur weiter existieren, wenn es sachkundige Vorstandsmitglieder gäbe.

Der Rathaus-Chef regte an, nochmals mit Sabouret zu sprechen, um ihn für die Weiterbetreuung der Wildtiere zu gewinnen, bis eine Lösung gefunden sei. Damit rannte er offene Türen ein. „Ich wäre als Gehegewart ein schlechter Mensch, wenn ich die Tiere von heute auf morgen im Stich lassen würde“, erklärte Daniel Sabouret und sicherte zu, die Tiere in nächster Zeit weiterhin wie gewohnt zu versorgen. Sein weiteres Engagement müsse aber befristet bleiben, betonte er.

Man müsse überlegen, mit einer gewissen Hauptamtlichkeit weiterzumachen, erklärte Bürgermeister Probst dazu. Voraussetzung sei aber, eine Mannschaft mit unterschiedlichen Kompetenzen zu finden, einen Vorstand, der sich als Team verstehe. Und dann gelte es, gemeinsam eine Lösung zu finden, so der Rathaus-Chef weiter. Er sicherte ausdrücklich die weitere Unterstützung der Stadt St. Blasien zu: „Wenn der Schuh drückt, die Hütte brennt, sind wir da“. Man kam überein, die nächsten Wochen zu nutzen, um sich über das weitere Vorgehen Gedanken zu machen. Für Ende Oktober ist eine weitere Mitgliederversammlung des Fördervereins angedacht.