Sebastian Barthmes

Ein Großprojekt hat das Kolleg St. Blasien in diesem Jahr begonnen: Im Ostflügel, dem 1972 fertiggestellte Neubau der Internatsschule, werden über mehrere Jahre Internatswohngruppen saniert und modernisiert. Mittlerweile sind die ersten Jungen in neu gestaltete Zimmer eingezogen. Insgesamt wird das Kolleg rund vier Millionen Euro investieren.

Der Blick in eines der modernen Zimmer im Ostflügel des Kollegs.
Der Blick in eines der modernen Zimmer im Ostflügel des Kollegs. | Bild: Sebastian Barthmes

Dunkel und eng, gemeinsam genutzte Waschräume, kleine Zimmer: Die Wohnbereiche im Ostflügel waren in die Jahre gekommen und längst nicht mehr zeitgemäß. Jetzt betritt man einen großen Aufenthaltsraum mit modernen Möbeln, von dem aus die jungen Bewohner in ihre nun vergrößerten Zimmer gelangen. Aus drei Zimmern wurden zwei neue Räume, die sich eine Dusche und ein Sofa teilen. Schiebetüren sorgen für die gewünschte Raumaufteilung und Privatsphäre.

Austausch und Privatsphäre

„Es ist wirklich gut geworden“, sagt der 17-jährige Benedikt, der an seinem neuen Schreibtisch sitzt. Sehr angenehm sei die Dusche, die er sich mit seinem Zimmernachbarn teilt. Zwar habe man die Möglichkeit, den eigenen Wohnbereich zu schließen, doch sei die Schiebetür zum Nachbarn meist geöffnet. Man gehe hin und her, tausche sich aus, verbringe auch Freizeit gemeinsam, sagt der Zwölftklässler. Auch der neue Gemeinschaftsbereich werde sehr gerne angenommen, erzählen einige der Mitbewohner. Dort werde beispielsweise gelesen, gemeinsam gespielt oder einfach auch manchmal herumgelegen – besonders bequem seien die roten neuen Sitzmöbel, sagt der 18-jährige Paul.

Positive Bilanz

Mit der ersten neuen Wohngruppe im Ostflügel sind auch Internatsleiter Pater Marco Hubrig und Kolleg-Geschäftsführer Daniel Poznaski zufrieden. Freundlich und hell seien die Räume geworden. Auch die Erzieher hätten nun ein angenehmes Arbeitszimmer.

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Im Januar hatten die Arbeiten im ersten Bauabschnitt begonnen, der nach den Sommerferien abgeschlossen wurde. In den kommenden Jahren werden nun schrittweise auch zweieinhalb weitere Etagen im Ostflügel energetisch saniert und in diesem Zuge auch modernisiert, erläutert der Geschäftsführer. Richtig losgehen könne es mit dem zweiten Bauabschnitt aber erst, wenn ein Zuschussbescheid vorliege.

Hohe Qualität von 1972

In die Jahre seien die alten Räume gekommen, die Qualität der Arbeit sei aber 1972 sehr hoch gewesen, sagt Poznanski erstaunt. Trotz vieler Schülergenerationen seien beispielsweise die Möbel in einem noch recht guten Zustand gewesen. Die Schüler gehen auch tatsächlich pfleglich mit ihren Räumen um, bestätigt Marco Hubrig. Neben den Reinigungskräften des Kollegs würden auch sie regelmäßig zum Staubsauger und Lappen greifen, sagt Internatsbewohner Benedikt. Knapp 50 Jahre werden die neuen Möbel vielleicht dennoch nicht halten, sagt Geschäftsführer Daniel Poznanski. Zwei Jahrzehnte sollten sie aber auch durchhalten, hofft er angesichts der großen Investition, zu der auch die Erneuerung der Lüftungs­anlage des Theatersaals gehört.