St. Blasien – Kurz nach 13 Uhr wurden die Feuerwehr mit den Abteilungen St. Blasien, Albtal und Menzenschwand, der DRK-Rettungsdienst, der DRK-Ortsverband St. Blasien und die Bergwacht Menzenschwand alarmiert. Auf der Verbindungsstraße zwischen Ober- und Unterkutterau hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen und zahlreichen Verletzten ereignet – so sah das Szenario aus. Eines der beiden Fahrzeuge war neben der Straße nahe einem Abhang auf der Seite zum Liegen gekommen, das andere Fahrzeug war von der Fahrbahn abgekommen und befand sich rund 20 Meter unterhalb der Straße an einem steilen Abhang.

Als Erstes trafen die Feuerwehrkameraden aus dem Albtal an der Unfallstelle ein. Ihre Aufgabe war es, zunächst das auf der Seite liegende Fahrzeug mit einem Spanngurt zu sichern, bevor sie sich daranmachen konnten, die teils schwer verletzten Insassen mit Rettungsschere und -spreizer aus dem Fahrzeug zu befreien, während nach und nach die weiteren Rettungsfahrzeuge eintrafen.

Als schwieriger erwies sich die Rettung der Verletzten aus dem anderen Unfallfahrzeug. Feuerwehrkameraden, Bergretter, eine Notfallsanitäterin und der leitende Notarzt Friedhelm Bork mussten sich zu dem Fahrzeug abseilen, um die Erstversorgung der Verletzten noch im Fahrzeug in die Wege zu leiten. Im weiteren Verlauf wurden die Verletzten, dargestellt von jungen Mitgliedern des DLRG, aus dem Fahrzeug geholt und auf einer Gebirgstrage der Bergwacht, gesichert von Seilen, nach oben gezogen. Die acht Darsteller der Unfallopfer wurden im weiteren Verlauf von den Rettungskräften versorgt.

Großer Wert gelegt wurde auf ein realistisches Szenario. Mit dabei war daher auch eine junge Frau, die den Unfall gemeldet und die Rettungskräfte am Unfallort erwartet hatte. Sie hatte einen Schock erlitten und wurde zunächst von einem Feuerwehrmann aus St. Blasien betreut, bevor sich der Rettungsdienst ihrer annahm. Als äußerst wichtig bezeichnete es der Kommandant der St. Blasier Wehr Tobias Schneider, auch derartige, wie er sagte, herausfordernde Szenarien und die Zusammenarbeit der verschiedenen Blaulichtorganisationen zu üben. An der Übung waren dann auch die drei Feuerwehrabteilungen mit sechs Fahrzeugen und 40 Kameraden, der DRK-Rettungsdienst mit vier Einsatzkräften, Organisationsleiter und Leitendem Notarzt, der DRK-Ortsverein mit sechs Einsatzkräften und die Bergwacht mit fünf Bergrettern beteiligt, erklärte Einsatzleiter Matthias Schmidt, stellvertretender Kommandant der St. Blasien Wehr. Beobachtet wurde die Großübung von Übungsleitern der Rettungsorganisationen. Angesichts der herausfordernden Aufgabe sei die anfängliche Chaosphase recht lang gewesen, der Einsatz dann aber gut abgearbeitet worden, lautete ein erstes Fazit von Kommandant Schneider.