St. Blasien – Sowohl die Programmauswahl mit Mozart, Chopin und Mendelssohn als auch die Interpretation der drei Werke gaben viel Raum für die Schaffung einer angenehm herbstlich milden Atmosphäre. Zart verspielt und leicht beschwingt begann Pianistin Karla-Maria Cording Mozarts Trio B-Dur KV 502, die Streicher hielten sich mit ihren anmutigen Kommentaren dezent im Hintergrund.
In Chopins Trio g-Moll op. 8 hoben die drei Interpreten weniger die durchaus vorhandenen und von Karla-Maria Cording meisterlich vorgetragenen virtuosen Klavierläufe hervor als einen ausgesprochen sensibel gestalteten weichen Mischklang. Auf diese Weise wurde die sehnsüchtig-melancholische Seite dieser Musik betont. Schweifender Wohlklang einer italienischen Belcanto-Arie durchzog das Adagio sostenuto des dritten Satzes, und im Finale schließlich brach sich dann doch die virtuose Klavierkaskadenseligkeit des Komponisten Bahn, angereichert diesmal mit der Verve kesser Streichereinsprengsel. Nach der Pause kam dann bei Mendelssohns Trio c-Moll op. 66 neben den halsbrecherischen Passagen des Klaviers und dem Strahlklang der Geige auch der satte weiche Ton von Peer-Christoph Pulcs Cello mehr zur Geltung. Leicht und flink erklang der erste Satz, die immer lebhafter werdenden Steigerungen wurden immer wieder weich abgefedert. Das Andante espressivo des zweiten Satzes begann im solistischen Klavier als nachdenkliches Lied ohne Worte.
Flink und federleicht kam das Scherzo in der Interpretation des Klaviertrios Würzburg daher, und schwungvoll, in großen Bögen musiziert, erklang der Beginn des Finale, höchst farbig und mit nuancenreicher Dynamik. Der Choral-Einschub im Klavier, in dem Mendelssohn „Vor Deinen Thron tret‘ ich hiermit“ zitiert, wurde zart von den Streichern kommentiert und in der Folge zu einem hymnischen Lobgesang ausgeweitet. Nach stehenden Ovationen des Publikums ließ das Trio noch als Zugabe den dritten Satz aus Fanny Mendelssohn-Hensels Trio folgen.