St. Blasien – Die drei Reha-Einrichtungen Kohlwaldklinik, Ziegelfeldklinik und Weißenstein-Klinik haben sich zum Reha-Zentrum St. Blasien zusammengeschlossen. Vorgestellt wurde der neue Markenauftritt am Montagvormittag anlässlich eines Empfangs für geladene Gäste im Gebäude der ehemaligen Ziegelfeld-Klinik. Wie in den Ansprachen deutlich wurde, sind mit der Fusion konzeptionelle wie organisatorische Umgestaltungen verbunden. Auch ein Leitspruch gehört dazu: „Durchatmen. Aufatmen“. Der Leitspruch nimmt unter anderem Bezug auf die inspirierende Landschaft und Umgebung, in der die drei Gebäude der Reha-Einrichtung liegen, sagte die Betriebswirtin und Health Care Managerin Sabine Pirnay-Kromer in ihrer Ansprache zu Beginn des Festaktes.

Sabine Pirnay-Kromer ist seit März alleinige Geschäftsführerin des Reha-Zentrums. Ärztlicher Gesamtleiter ist der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Dirk Pade. Auch die psychologische Gesamtleitung und die Pflegedienstgesamtleitung liegen im Reha-Zentrum jetzt jeweils in einer Hand. Alle drei ehemals eigenständigen Klinken waren spezialisiert auf die Fachrichtungen Psychosomatik und Psychotherapie. Das bleibt auch im Reha-Zentrum St.¦Blasien so, aber die Palette der therapeutischen Angebote wird vielfältiger. Da die zuvor eigenständigen Kliniken jeweils eigene Schwerpunkte gesetzt hatten, was Krankheitsbilder und angebotene Therapieformen betrifft, werden diese Angebote nun allen Rehabilitanden des Reha-Zentrums zur Verfügung stehen, erklärt Pade gegenüber dieser Zeitung. Dazu gehört zum Beispiel die Orthopädie und Schmerztherapie, die eine Spezialität der Ziegelfeld-Klinik war.

„Kleine, eigenständige Reha-Kliniken haben es in der heutigen Zeit deutlich schwerer – wirtschaftlich und personell“, so Sabine Pirnay-Kromer. Ein großes Problem im Gesundheitswesen sei der Fachärztemangel gerade im psychiatrischen und psychosomatischen Bereich, insbesondere Oberarztstellen seien schwer zu besetzen. Auch an therapeutisch ausgebildeten Psychologen fehle es auf dem Arbeitsmarkt.

„Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, haben wir uns einiges einfallen lassen“, erläuterte Dirk Pade. So ermögliche man am Reha-Zentrum flexible Arbeitszeiten, Pendlern von auswärts werden bei Bedarf Wohnungen angeboten. Für Mitarbeiter aus dem Freiburger Raum verkehrt ein Pendlerbus zwischen Titisee und St.¦Blasien. Die Angebote kommen gut an, berichtet Dirk Pade. „Im Assistenzarzt-Bereich ist uns schon viel gelungen. Derzeit fehlen uns aber noch mindestens zwei Oberärzte und ein leitender Psychologe“, so Pade.

Alle der etwa 150¦Mitarbeiter der drei ehemaligen Kliniken wurden übernommen, die meisten von ihnen leben im Raum St.¦Blasien. Das Gebäude der ehemaligen Weissenstein-Klinik ist zum Zentrum von Verwaltung, Pflegedienstleitung und Geschäftsleitung umgestaltet worden. Da hier kein Klinikbetrieb mehr stattfindet, verstärkt das frei gewordene Personal nun das Team des Reha-Zentrums an den beiden anderen Standorten. Die ehemaligen Einzelverwaltungen sollen nach und nach zentral zusammengeführt werden. Der Aufbau einer zentralen Digitalstruktur sei durch das Glasfasernetz möglich geworden, das inzwischen in St.¦Blasien verfügbar ist.

Derzeit behandelt das Reha-Zentrum St.¦Blasien rund 180¦Patienten. „Da ist noch Luft nach oben“, erklärt Dirk Pade. Wenn der Personalaufbau abgeschlossen sei, könne das Zentrum bis zu 220¦Patienten aufnehmen. „Ich denke, mit unserem Konzept werden wir eine sehr gute Zukunft haben“, so Dirk Pade in seiner Ansprache beim Empfang.