St. Blasien – Ein Unwetter hatte der Versteigerung der Skulpturen am letzten Tag des Bildhauersymposiums Anfang September einen Strich durch die Rechnung gemacht, nun wurde die Auktion im Rahmen des Herbstmarktes in Menzenschwand nachgeholt. Acht der 13¦Skulpturen fanden neue Eigentümer. Mit dem Auktionsergebnis von 12.400¦Euro, das leicht über dem des Vorjahres lag, waren die Verantwortlichen zufrieden. Schon einmal war, wie es Auktionator Stefan Mayer beschrieb, angerichtet, aber Petrus habe für eine Abkühlung gesorgt – er meinte damit das Unwetter, das zu einer kurzfristigen Absage des ersten Versteigerungstermins geführt hatte. Beim Herbstmarkt blieb es nun aber trocken, obgleich es auch kühl war. Dennoch war das Interesse an dem neuen Standort groß, zahlreiche Besucher verfolgten interessiert das Geschehen auf der Bühne, auf der sich auch die künstlerische Leiterin des Symposiums Christel Andrea Steier und Bernd Ruderisch (Werbe- und Aktivkreis St. Blasien) eingefunden hatten.
Für Stefan Mayer, Stadionmoderator des SC Freiburg, Radiomoderator und Präsentator von Veranstaltungen, war eine Auktion Neuland, wie er im Gespräch erklärte. Ihm sei es bei dieser Versteigerung wichtig, die Menschen abzuholen und sowohl die Künstler als auch ihrer Skulpturen vorzustellen, erklärte er. Und diese Vorstellungen untermalte er mit leiser Musik aus dem jeweiligen Herkunftsland der Kunstschaffenden.
1300 Euro betrug das Mindestgebot für eine der Skulpturen, von da aus ging es in Hunderterschritten aufwärts. Als erstes kam das Kunstwerk von Christel Steier unter den Hammer – ein begehrtes Werk, denn es gab mehrere Bieter. Einige stiegen bald aus, übrig blieben zuletzt zwei Herren, die sich immer wieder überboten und den Preis in die Höhe trieben – bei 2800 Euro fiel letztendlich der Hammer. Es sollte an diesem Nachmittag der höchste Preis bleiben. Die Skulptur „Teamwork“ wurde im weiteren Verlauf für 1800 Euro versteigert, bei sechs weiteren Werken erhielten jeweils die einzigen Bieter beim Mindestgebot den Zuschlag.
Fünf weitere Skulpturen fanden keine Interessenten, obwohl Stefan Mayer alles gab, um die Besucher doch noch von einem Angebot zu überzeugen. „Ist denn keiner mit einem Schwimmbad zu Hause da?“, fragte er bei der Skulptur „Die Schnorchlerin“ von Jörg Herz. Das hatte wohl niemand. Schade, befand der Auktionator, denn die Skulptur hätte gut neben einen Swimmingpool gepasst. Zu den Kunstwerken, die keine Interessenten gefunden hatten, gehörte „Planet earth is blue and there‘s nothing I can do“, ein Astronaut, der die an einem Fiberglasstab befestige Erdkugel in der Hand hält. Der Titel ihrer Skulptur stamme aus einem Lied von David Bowie, das sie zu dem Werk inspiriert habe, erklärte die Künstlerin im Interview mit Stefan Mayer.
Gleich zwei Skulpturen hatte ein Schweizer ersteigert, der seit vielen Jahren in einem Görwihler Teilort lebt – darunter das Kunstwerk von Christel Steier. Es seien die Skulpturen elf und zwölf gewesen, die er beim Symposium ersteigert habe, erklärte er. Ihren Platz finden sollen sie in seinem großen Garten, „in meinem Skulpturenpark“. Vorgesehen war, die zunächst nicht versteigerten Skulpturen bei einer zweiten Auktionsrunde anzubieten, das klappte aus Zeitgründen nicht. 12.400 Euro kam am Ende zusammen, mehr als im Vorjahr mit 10.900 Euro. Sehr zufrieden zeigte sich Bürgermeister Adrian Probst mit dem Ergebnis der Versteigerung. Der Erlös sei das eine, die Aufmerksamkeit für Skulpturen das andere, erklärte er.