Die Wiederbelebung der Wutachtalbahn ist für die drei Gemeinden entlang der Strecke von großer Bedeutung. Die Bürgermeister von Wutöschingen, Eggingen und Stühlingen sehen sogar Chancen, dass diese Zugverbindung an Bedeutung gewinnen könnte.
Die Aufnahme der Strecke in das Sonderförderprogramm des Landes zur Belebung bisher stillgelegter oder in Vergessenheit geratener Zugverbindungen ist für Georg Eble (Wutöschingen) ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Sein Stühlinger Amtskollege Joachim Burger sieht Potenzial, vom Wutachtal aus, auf der Schiene Verbindungen nicht nur nach Basel, sondern auch nach Stuttgart zu schaffen. Eggingens Bürgermeister Karlheinz Gantert betont: „Die Reaktivierung der Wutachtalbahn ist für das ganze Wutachtal Gold wert.“
„Mittelfristig möchten wir die Wutachtalbahn auch für Berufspendler attraktiv machen. Es gibt bei uns immer mehr Nachfragen dafür“, sagt Wutöschingens Bürgermeister Eble. Für ihn ist es ein „Glücksfall“, dass diese Strecke wiederbelebt wurde und er freut sich, dass mit dem Fahrplanwechsel am 16. Dezember nun auch Schüler mit dem Zug bis nach Stühlingen fahren können. „Damit können die völlig überfüllten Busse entlastet werden“, sagt Karlheinz Gantert.

Im Juli gab es eine Informationsfahrt mit der Wutachtalbahn von Waldshut nach Stühlingen, das Interesse war riesig. Landrat Martin Kistler zeigte sich damals erfreut: „Es wird zu erheblich attraktiveren Zugverbindungen kommen.“ Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, gibt zu bedenken: „Zusätzlicher Zugverkehr ist nur dann möglich, wenn dadurch die SBG-Busse nicht leerer werden. Das heißt, dass der Zugverkehr in den Schritten zunehmen kann, wie das Fahrgastaufkommen im Wutachtal insgesamt steigt.“
Um die Verbindung noch attraktiver zu machen, wird die Strecke mit ihren 17 Bahnübergängen derzeit ertüchtigt, auch, um wenigstens auf Teilabschnitten mit Tempo 80 fahren zu können. Und noch fehlt in Stühlingen ein Bahnsteig. Das Regierungspräsidium habe aber in Aussicht gestellt, dass die Plangenehmigung bald erteilt wird berichtet Brinkmann: „Deshalb gehen wir von einem baldigen Baubeginn aus, so dass der Bahnsteig auch rechtzeitig fertig wird.“
Chance auf für Touristen
Stühlingens Bürgermeister Joachim Burger hofft: „Wir haben die Chance, den Bahnverkehr auf dieser Strecke zu realisieren und die Angebote weiter zu entwickeln.“ Er sieht Alternativen für Touristen, die bald mit der Bahn nach Stühlingen kommen könnten. Ein Anfang sei mit dem Schülerzug gemacht, nun gelte es die Strecke weiter zu beleben.

Joachim Burger trat kürzlich mit der Idee an die Bahnbetriebe heran, das derzeit massenhaft anfallende Käferholz auf der Schiene Richtung Immendingen zu transportieren. Der Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg erklärt auf Anfrage dieser Zeitung: „Die Drähte laufen derzeit heiß und die Chancen stehen nicht schlecht. Dafür ist jedoch unabdingbar, dass die Sauschwänzlebahn auch im Winter durch Güterzüge befahren werden darf. Das Holz muss nach Immendingen, von wo aus der Hauptlauf zu den Großabnehmern in die ganze Republik geht.“
Generell sieht Brinkmann durchaus Möglichkeiten für Güterverkehraud der Schiene im Wutachtal. Neben dem Holztransport könnten Sto in Weizen und die Aluminiumindustrie rund um Wutöschingen Potenzial bieten. „Anwohner an der Bahn brauchen dennoch keine Sorge haben, der Güterverkehr wird auch im besten Fall nicht so stark werden, dass die hohe Wohnqualität im Wutachtal verloren geht“, erklärt Brinkmann.