Wutach Die Ausläufer eines schweren Gewitters mit Hagel über Mundelfingen richteten auch in der Region Ewattingen Richtung Lembach sowie Richtung Stühlingen-Lausheim und -Blumegg Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen an. Im Wutacher Ortsteil Ewattingen selbst waren Privatgärten betroffen. Die Ausläufer des Gewitters erreichten Ewattingen gegen 15.30 Uhr am vergangenen Freitag.
Das Hagelwetter habe Ewattingen offensichtlich nicht mit voller Wucht getroffen, erzählt eine Einwohnerin, die in der Schwimmbadstraße wohnt. Denn nicht überall im Ort sei es gleich stark gewesen. Sie selbst steht allerdings vor einem Garten mit niedergedrückten Blumen, vor von Bäumen abgeschlagenem Obst und Schäden im Gemüsebeet. Es habe sicherlich eine Viertelstunde lang stark in Teilen des Orts gehagelt, berichtet sie im Gespräch. Die Hagelkörner seien mehr als zwei Stunden in Gärten liegen geblieben, weil große Mengen niedergegangen waren. Im Ort selbst sei von der Anhöhe Auf Hofen kein Geröll oder Schlamm in die Amtshauser Straße im Ortskern gespült worden, wie vor Jahren einmal. Torsten Banholzer, Abteilungskommandant der Feuerwehr Münchingen, bestätigte, dass die Feuerwehr Ewattingen einen Baum von der Landesstraße 171 Richtung Wutachmühle entfernen musste. Oberhalb des Ewattinger Bruderhofs Richtung Mundelfingen habe das Gewitter mit Hagel allerdings zugeschlagen.
Da die Getreideernte in der Region weitgehend abgeschlossen ist, wurden hauptsächlich Maisfelder durch das Hagelwetter geschädigt. Er halte den dort entstandenen direkten Schaden für überschaubar, so Friedrich Müller, Vorsitzender des Wutacher Ortsvereins des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands. Trotzdem könnte es noch Folgeschäden geben: Es bestehe die Gefahr einer Qualitätsminderung des Mais durch Pilzbefall. Auch könne es sein, dass sich die Kornfüllung im Kolben nicht ausreichend entwickelt. Die Silagequalität der gehäckselten Pflanzen und dadurch die Futterqualität könnte sinken.
Glücklicherweise sei die Getreideernte weitgehend abgeschlossen, meint auch Landwirt Torsten Banholzer aus Münchingen gegenüber der Zeitung. Auf den Feldern rund um Ewattingen schätzt er an die 100 Hektar Maisanbau, die durch Hagel geschädigt wurden. Er selbst sei wohl auf rund 30 Prozent seiner acht Hektar Maisfelder betroffen. Die Hagelkörner haben teilweise das Blattwerk des Mais zerfetzt, so sein Fazit nach einer ersten Besichtigung der Flächen. Es werde keinen Totalausfall bei der Maisernte geben, das sei gut. Allerdings werde sich erst kurz vor der Ernte Ende September/Anfang Oktober das tatsächliche Ausmaß zeigen, wenn klar ist, inwieweit die Maiskolben Schaden genommen haben. Dies sei momentan noch nicht abschließend zu beurteilen.
Auf Gemarkung Hüfingen-Mundelfingen habe es auf Maisfeldern an die 80 bis 90 Prozent Blattverluste an den Pflanzen gegeben, erzählt Torsten Banholzer. Dort sei der Schaden für die Landwirte sicherlich erheblich.
Die Region Ewattingen wurde in der Vergangenheit mehrmals von schweren Gewittern getroffen. 2018 spülte ein Starkregen in Ewattingen Erde und Geröll bis ins Dorf. 2021 vernichtete der Hagel einen Teil der Ernte.