Es riecht nach frischem Holz und Sägespänen. Und es sieht nicht nur nach Baustelle aus vor dem Kindergarten St. Josef in Ewattingen. Es klopft, es hämmert, dann und wann dröhnt eine Kettensäge, so dass Kindergarten-Leiterin Christina Frank und Gemeinderätin Franziska Stritt beim Erzählen schon mal die Stimme erheben müssen.

Mitarbeiter der Freiburger Firma Bagage sind hier schon seit einigen Wochen beschäftigt, den Kindern des Kindergartens neue Spielgeräte vor die Tür zu stellen. Das sind nicht nur irgendwelche: Eine fast echte Ritterburg entsteht auf dem Gelände mit dem Hügel, mit Rutsche, Kletter-, Hangel- und Versteckmöglichkeiten, mit einer Art Verlies, wie sich das für eine Ritterburg gehört und ganz individuell handgefertigt. Ganz billig ist die Sache nicht, 35.000 Euro kostet die Anlage. „Bemerkenswert, dass eine so kleine Gemeinde diese Mittel für ihren Kindergarten bereitstellt“, freut sich Rätin Franziska Stritt, die als Vertreterin von Wutach im Kiga-Kuratorium sitzt und bis vor nicht allzu langer Zeit Elternbeiratsvorsitzende war. Es habe einige Anmerkungen von Gemeinderäten gegeben, ob man denn wirklich so viel Geld ausgeben müsse, erinnert sich Stritt an die Debatte vor der Abstimmung. „Schließlich haben aber alle die Notwendigkeit eingesehen“, sagt sie. Die Zustimmung erfolgte im April einstimmig.

Viel billiger hätte man den Spielplatz ohnehin nicht bekommen, vermutet Stritt. Mit vermeintlich günstigen Spielgeräten von der Stange hätte der Bauhof das Gelände anpassen müssen. Und das wäre dann aufwendig geworden und hätte unterm Strich kaum Geld gespart. Zudem hätte sich der Kindergarten von dem markanten kleinen Hügel vor der Tür verabschieden müssen. Kam gar nicht infrage. „Die Kinder lieben den Hügel“, erklärt Christina Frank, er werde zum Beispiel als Bühne benutzt. Die handgearbeitete Ritterburg haben die Schreiner jetzt sorgfältig an die Umgebung angepasst, sodass sie sich perfekt in die landschaftlichen Gegebenheiten einfügt. Gut zum Profil des Kindergartens passe die naturnahe Fertigung aus wetterfestem Robinien- und Douglasienholz, finden die Frauen. Als der Gemeinderat im Vorjahr mal mehr Geld für St. Josef bereitstellte, musste das zunächst in die neue Außentreppe vom 1.¦Stock fließen. Anderenfalls hätten die dortigen Räume aus feuerschutztechnischen Gründen nicht genutzt werden können. Bis die Kinder die neue Anlage erstürmen dürfen, fehlt aber noch etwas. Am Mittwoch erfolgt die technische Abnahme durch ein Ingenieurbüro. Erst mit dem TÜV-Stempel wird die Burg zum Spielen freigegeben.