Wutach Alexander Pfliegensdörfer, Bürgermeister von Wutach, gibt es unumwunden zu: „Am Anfang war ich etwas nervös.“ Und er führt aus: „Das war ja mein erstes Mal. Und dann war das auch noch das ZDF, wo theoretisch 80 Millionen Menschen zuschauen können.“ Ob die ZDF-Sendung „Länderspiegel“, die samstags um 17.05 Uhr ausgestrahlt wird, 80 Millionen Zuschauer erreicht, sei dahingestellt. Die jüngste Ausgabe hat in Wutach und Umgebung wohl einige Interessierte zusätzlich an den Bildschirm gelockt. Ein Stück des TV-Magazins lautet „Milliardenflut im Bund – Rinnsal für die Kommunen?“ Dazu hat die Redaktion des ZDF Pfliegensdörfer befragt – der damit das erste TV-Interview in seiner Karriere gab.
Aber wie kommt das ZDF in Mainz beim Thema „Sondervermögen Infrastruktur“ auf die 1200-Seelen-Gemeinde Wutach? Offenbar hatte man dort einen Beitrag gelesen, der in dieser Zeitung erschienen war. Unter dem Titel „500 Milliarden Euro sind nicht genug“ wurden Bürgermeister der Region Südschwarzwald nach ihrer Meinung zum geplanten Sondervermögen für die Infrastruktur gefragt, wie es im Bundestag in Berlin und in der Öffentlichkeit diskutiert wird.
„Bei solchen Programmen ist es letztlich seit vielen Jahren dasselbe“, sagte Pfliegensdörfer dem Reporter unter anderem, „bis das Geld in den Kommunen ankommt, haben Bund und Land das meiste schon abgeschöpft.“ Dieser Text habe hohe Wellen geschlagen, so Pfliegensdörfer. Auf diesen Beitrag hin habe das ZDF bei ihm angerufen und um einen Interview-Termin gebeten.
Am Donnerstag kam das ZDF-Team in Wutach an: Redakteurin, Kameramann, Tontechniker. Der Bürgermeister hatte alle Mitarbeiter ins Rathaus bestellt, falls Komparsen benötigt würden. Deren Anwesenheit nutzten die Fernsehleute, um sie zu interviewen. Er habe dem ZDF das gesagt, was auch in der Zeitung zu lesen war, sagt der Bürgermeister. Zwei Stunden hätten die Dreharbeiten gedauert. Übrig geblieben sind davon für die Ausstrahlung wenige Minuten.