Todtmoos – Der geplante Bau der Zipline „Flug am Weidberg“ in Todtmoos-Weg ruft Befürworter und Gegner des Standortes auf den Plan. Am vergangenen Freitag endete eine Online-Petition der „Freunde für Todtmoos“, welche einen Standort am Weidberg verfolgen. Die Projektgruppe Hochkopf hat ebenfalls eine Petition gestartet und macht sich für einen alternativen Standort für die Seilrutsche an den ehemaligen Hochkopfliften stark (wir berichteten).

Aus der Bürgerinitiative „Freunde für Todtmoos“ heraus hatte sich eine Projektgruppe gebildet, aus deren Beratungen sich die Idee für den Bau einer Seilrutsche am Weidberg in Todtmoos-Weg entwickelte. Die Projektgruppe um Winfried Maier hat zusammen mit Leni Faschian als Privatperson eine Online-Petition gestartet. Am 24. Januar übergaben Leni Faschian und Winfried Maier den Zwischenstand der Petition an Bürgermeister Marcel Schneider. Winfried Maier betonte in seinen Ausführungen: „Wir möchten keinen Keil in die Bevölkerung treiben oder Unfrieden stiften. Wir möchten nur zeigen, dass es für das Projekt am Weidberg auch positive Stimmen und nicht nur Gegenstimmen gibt“.

Einwohner, teilweise aus dem betroffenen Ortsteil Weg, hatten sich gegen den Bau einer Seilrutsche auf dem Weidberg ausgesprochen. Hierzu sagte Winfried Maier: „Wie oft bei solchen Projekten gibt es verständliche Ängste von Bürgern“. Oftmals gäbe es aber Ängste, die nicht fundiert zu belegen seien, so Winfried Maier. Er empfahl den Standortgegnern am Weidberg, eine Zipline zu besichtigen, so wie es einige Gemeinderäte und der Bürgermeister bereits getan haben.

Ein wesentlicher Kritikpunkt der Standortgegner bezüglich Lärmbelästigung soll mit einem Lärmgutachten untersucht werden: „Alternative Linienführungen haben sich technisch zerschlagen“, erklärte Winfried Maier. Er forderte den Gemeinderat und den Bürgermeister dazu auf, die Messlatte für den Bau einer Zipline nicht zu hoch zu legen. Maier mahnte auch eine zügige Umsetzung des Projektes an: „Man muss jetzt schnell sein. Der Schnellste gewinnt. Wir haben noch die Nase vorn.“ Leni Faschian machte auf die notwendige Belebung des Tourismus in Todtmoos aufmerksam: „Wir müssen was tun. Es ist fünf vor zwölf.“ Sie habe mit Menschen geredet und festgestellt, dass das Projekt noch nicht bei allen angekommen sei. Deshalb brauche es weitere Informationen, warum die Zipline am Weidberg in Weg gebaut werden soll. Leni Faschian: „Ich weiß nicht, ob die Kritiker sehen, wie wichtig das Projekt für Todtmoos ist“.

Die Petition sah Bürgermeister Marcel Schneider als Unterstützung für die Entscheidungsfindung. Die zweite Petition für einen alternativen Standort soll auch entgegengenommen werden: „Das ist wichtig, damit wir uns nicht entzweien“. Die Petitionen seien ein Fingerzeig der Bevölkerung: „Mein Wunsch ist es, dass wir bei dem Thema vorankommen“, so Marcel Schneider. Es müsse aber ein Schritt nach dem anderen gemacht werden. In einem Lärmgutachten und den Genehmigungen sieht der Bürgermeister keine zu hohen Messlatten. Die Petition der Freunde für Todtmoos haben 444 Personen unterzeichnet. 41 Prozent oder 180 Personen kommen aus Todtmoos. 55 Prozent kommen aus dem Landkreis Waldshut. 36 Prozent der Teilnehmer bezeichnen sich als direkt selbst betroffen.