Im Jahr 1991 wurde in einem alten Schwarzwaldhaus in der Murgtalstraße das Todtmooser Heimatmuseum „Heimethus“ eröffnet. Das 1810 erbaute Haus wurde über dreißig Jahre lang bis in die 80er-Jahre hinein von den Ordensschwestern aus Gengenbach bewohnt. Diese betrieben dort eine Sozialstation.

Nach dem Wegzug der Ordensschwestern zurück in das Mutterhaus wurde das Gebäude von der Gemeinde und einem neu gegründeten „Förderverein Heimatmuseum und Geschichte Todtmoos“ erworben.

Das Todtmooser Heimatmuseum nach der Eröffnung in den Neunziger Jahren. Repro
Das Todtmooser Heimatmuseum nach der Eröffnung in den Neunziger Jahren. Repro | Bild: Andreas Böhm
Das Todtmooser Heimatmuseum im Jahr 2022.
Das Todtmooser Heimatmuseum im Jahr 2022. | Bild: Andreas Böhm

Karl Heinz Tartsch als erster Vorsitzender engagierte sich sehr für die Schaffung des Heimatmuseums. Mit großem Ehrgeiz und ehrenamtlichem Einsatz wurde das Schwarzwaldhaus umgestaltet, um den Anforderungen eines Museums gerecht zu werden. Die Raumeinteilung musste angepasst werden.

Umbau

Im linken Teil des Gebäudes mussten Riegelwände entfernt werden, um einen größeren Raum zu schaffen. Im rechten Teil wurde in der rustikalen Stube mit Kachelofen das Todtmooser Standesamt eingerichtet. Im darüber liegenden Stockwerk wurde ein kleiner Sakralraum eingerichtet und nebenan aus mehreren Räumen ein Kultur- und Vortragsraum gestaltet. Hier finden heute Vorführungen eines Glasbläsers statt.

Todtmooser Trachtenmaidli – eine Holzschnitzarbeit von Ernst Maier aus Todtmoos-Rütte.
Todtmooser Trachtenmaidli – eine Holzschnitzarbeit von Ernst Maier aus Todtmoos-Rütte. | Bild: Andreas Böhm

Der inzwischen verstorbene Todtmooser Bürger Hans Heinrich machte sich an die mühevolle Arbeit, und trug viele Gegenstände aus der bewegten Geschichte des Kur- und Wallfahrtsortes zusammen. Diese sind, nach Themen geordnet, im Museum zu bestaunen. Unter anderem gibt die Ausstellung einen Einblick in die frühere Land- und Forstwirtschaft.

Eingerichtet sind auch eine komplette Schuhmacherwerkstatt und eine alte Rauchküche. Im Kellergeschoss des Hauses wurde später unter Federführung von Otto Siegwart ein Glasträgerraum eingerichtet.

Apothekerschrank der Todtmooser Marienapotheke aus dem Jahr 1903
Apothekerschrank der Todtmooser Marienapotheke aus dem Jahr 1903 | Bild: Andreas Böhm

Als „Mann der ersten Stunde“ war auch Hans-Dieter Folles bei der Konzipierung und Einrichtung der Museumsräume mit dabei. Folles fertigte die ersten Beschriftungen für die Exponate und die Vitrinen an: „Die Texte habe ich damals auf einer IBM Schreibmaschine getippt, das war ein günstiges Mittel“, erzählt der Historiker und Kunstliebhaber.

Viele Exponate wurden auch ihm für die Ausstellung angeboten: „Man wurde von Bürgern auf der Straße angesprochen, die noch alte Gegenstände zu Hause hatten“.

Hans-Dieter Folles, hier als Schwarzwälder Glasträger, war mit an der Einrichtung des Heimatmuseums beteiligt.
Hans-Dieter Folles, hier als Schwarzwälder Glasträger, war mit an der Einrichtung des Heimatmuseums beteiligt. | Bild: Andreas Böhm

Die Einrichtung des Museums bezeichnet Folles als „ein richtiges Gemeinschaftswerk“. Hans Dieter Folles machte auch viele Reproduktionen von alten Bildern. Eine kleine Besonderheit am Rande: „Zur Eröffnung des Heimatmuseums gab es das erste Farbfoto aus Todtmoos im SÜDKURIER“, erzählt Folles. Das beliebte Museum zählt jährlich mehr als 7000 Besucher.