Grafenhausen – Bereits im Zuge der Sanierung des Pumpwerks Brünlisbach wurde eine Rechenanlage im Regenüberlaufbecken konzipiert, jedoch noch nicht umgesetzt. Bei der aktuellen Umbaumaßnahme wird diese Anlage zur Sicherstellung der Betriebssicherheit als zwingend erforderlich angesehen. Der Gemeinderat beschloss in jüngster Sitzung einstimmig, den Auftrag für den Bau der speziellen Umlauf-Rechenanlage an die Firma Kraus, Maschinenbau und Umwelttechnik, in Ühlingen zum Angebotspreis von 79.600 Euro (netto) zu vergeben. Weiterhin wird eine Radialsieb-Rechenanlage sowie eine Schwallspültrommel eingebaut. Auch dieser Auftrag ging an die Firma Kraus, zum Angebotspreis von 65.750 Euro (netto).

Warum sind diese Maßnahmen nötig? Abwasser und Regenwasser aus Brünlisbach werden im freien Gefälle in das 1991 gebaute kommunale Pumpwerk geleitet. Ralf Mülhaupt, Geschäftsführer von Tillig Ingenieure aus Dogern, erklärte im Rat, dieses Pumpwerk nehme mit einer Förderhöhe von 130 Metern in Richtung zentraler Kläranlage in Grafenhausen eine Sonderstellung ein. 2020 und 2021 wurde das Pumpwerk Brünlisbach saniert und erweitert. Das alte Regenbecken entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen. Bei stärkeren Regenfällen muss eine personalintensive Entleerung stattfinden.

Dies kann nur mit einem zusätzlichen Behälter erfolgen. Bisher wurden nur die groben Inhaltsstoffe im Zulauf der früheren Kläranlage Brünlisbach entnommen. Da es jedoch über den Zulauf von Amertsfeld immer wieder zu Störungen kam, wurde vereinbart, die künftige Rechenanlage vor dem Pumpwerk zu positionieren. Neben dem Werk wurde ein größeres Auffangbecken gebaut. Dies war auch eine Voraussetzung für den Betrieb des geplanten Regenüberlaufbeckens. Das alte Pufferbecken wurde abgebrochen, um an dieser Stelle das neue Becken zu bauen.

Ingenieur Ralf Mülhaupt erklärte, aufgrund der Tiefe des Einlaufrohres in den Vorlagebehälter könne kein von der Industrie produzierter und am Markt erhältlicher Rechen zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund müsse die Rechenanlage in einer Spezialanfertigung in den Vorlagebehälter integriert werden. Die Lösung hatte die Firma Kraus. Eine Referenzanlage konnte im Pumpwerk Binningen der Gemeinde Hilzingen besichtigt werden. Trotz der geänderten Ausführung konnten die ursprünglich geplanten Kosten unterschritten werden. Dies gilt auch für die Radialsieb-Anlage.