Alle Ortsteile waren im Programm mit Betriebs- und Ortsführungen, Besichtigungen, Wanderungen, Geselligkeit und Unterhaltung einbezogen. Franzosen, Gastfamilien und Bevölkerung konnten aus parallelen Veranstaltungen je nach Interesse wählen. Klosterführungen in Riedern waren ruck zuck ausgebucht, sodass ein Zusatztermin ermöglicht wurde. Das Programm war eine Gemeinschaftspremiere der Großgemeinde mit durchweg positiver Resonanz.

Am Freitagabend sorgten die Polka Punks im vollbesetzten Haus des Gastes für gute Stimmung. Vor dem Festabend in der Schlüchttalhalle pflanzten die Bürgermeister der Partnergemeinden Laurent Robin und Tobias Gantert eine Freundschaftseiche im Ühlinger Mehrgenerationenpark, eine zweite werde nach Abschluss der Rathausplatzneugestaltung in Birkendorf platziert.
Josef Kaiser erinnerte auch im Namen von Emmanuel Leduc an die Gründer der Partnerschaft und würdigte im Rückblick Personen, die diese mit Leben erfüllt haben. Die Zeremonie umrahmte Wolfgang Frech mit „Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal“ und dem Badner Lied. Im Anschluss konnten Heidrun und Klaus Schäfer den Erlös ihrer Benefiztour quer durch Frankreich in Höhe von 2700 Euro für Bedürftige in Machecoul an Raymond Clavier vom dortigen Roten Kreuz überreichen.

Höhepunkt war der Festabend in der Schlüchttalhalle. Die Vorsitzende des Freundeskreises Marianne Buchmüller begrüßte die Anwesenden und führte durch ein Überraschungsprogramm mit Akteuren aus allen Ortsteilen.
Frieden und Freundschaft über Grenzen hinweg
Die Botschaft der Bürgermeister beider Partnergemeinden war klar: Tobias Gantert und sein französischer Amtskollege Laurent Robin bekräftigten den Willen zur deutsch-französischen Freundschaft. „Frieden und Freundschaft über Grenzen hinweg sind keine Selbstverständlichkeit. Mit der Partnerschaft zwischen Ühlingen-Birkendorf und Machecoul-Saint-Même wurden Wege beschritten, für die wir von Herzen dankbar sein können“, so Gantert.

Laurent Robin wies auf aktuelle Ereignisse hin, die zeigen, dass weder Frieden noch Demokratie endgültig gesichert sind. „Auf das teuer aufgebaute Europa dürfen wir trotz seiner Mängel stolz sein. Die errungenen Werte müssen verteidigt werden und können Hoffnung für die Menschheit sein“, so Robin. Sein Wunsch sei, dass auch in 100 Jahren die nachfolgenden Generationen sich zu dieser dauerhaften starken Freundschaft beglückwünschen können. Als Geschenk überreichte das französische Partnerschaftskomitee um Giséle Jaunatre eine künstlerisch gestaltete Stele mit Inschrift an die Gastgeber.
Buntes Festprogramm zur Jumelage
Die Volkstanzgruppe Berau, Linedancegruppe Ühlingen und Vorderwälderblech Brenden bereicherten weiter das Programm. Kinder und Jugendliche begeisterten mit Tänzen und Liedern und erhielten stehenden Applaus.


Zarte Freundschaftsbande der Jugend waren bereits beim Jubiläumsfest in Machecoul entstanden. So gab es für einige von ihnen ein freudiges Wiedersehen. Dies lasse doch für die Zukunft der Partnerschaft hoffen, meinte Marianne Buchmüller. Die Trachtenkapelle und Les Jeunes de Bourgneuf wurden zum Schluss nicht müde, über zwei Stunden gemeinsam auf der Bühne zu musizieren.

Der ökumenische Gottesdienst am folgenden Sonntag mit Pfarrerin Ina Geib und Cornelia Mülhaupt wurde von Hartmut Rosa und Heidrun Schäfer musikalisch umrahmt. Das Musik-Duo erfreute danach weiter die Besucher, die bei Nieselregen unter dem Zeltdach oder im Klostersaal beim Mittagessen zusammensaßen. Nach drei Tagen war am Sonntagabend eine äußerst gelungene Jubiläumsfeier zu Ende, die in guter Erinnerung bleiben wird.