Die Feierlichkeiten anlässlich der Städtepartnerschaft Blois – Waldshut-Tiengen – Lewes fanden am zurückliegenden Samstag ihren Höhepunkt. Wenn auch nicht alle in der Stadthalle Waldshut angebotenen Plätze besetzt waren, verlief der in drei Sprachen abgehaltene Festakt intensiv und in angemessener Freude.

Grußworte der Bürgermeister
Dem Anlass entsprechend eröffnete die Stadtmusik Waldshut, unter Leitung von Frank Amrein, den Festabend mit der Europahymne. Kerstin Simon, Kulturamtsleiterin, und Markus Schmitt. Vorsitzender des Freundeskreises der Partnerstädte Blois, Waldshut-Tiengen und Lewes begrüßten die erwartungsvollen Jubiläumsgäste.

Oberbürgermeister Philipp Frank stellte in seinem Grußwort den Urgedanken der Partnerschaftsverträge ins Zentrum, nämlich die Idee, „zur Verständigung der Völker beizutragen, Menschen zueinander zu bringen, Grenzen und Trennendes aufzuheben“. Und er sagte: „Wir wollen heute das nächste Kapitel unserer wunderbaren Freundschaft aufschlagen.“
Auch Marc Gricourt, Bürgermeister von Blois, erinnerte an die treibende Idee bei der Gründung der Partnerschaft, nämlich „dass die europäischen Völker lernen sollten, mit einer Stimme zu sprechen, um einen Kontinent des Friedens und der Brüderlichkeit aufzubauen.“ Und er mahnte: „Wir müssen eine grassierende antieuropäische Rhetorik bekämpfen durch Stärkung der Zusammenarbeit und des Austauschs.“
Mittels einer eingespielten Videobotschaft richtete sich der erst jüngst gewählte Bürgermeister von Lewes, Matthew Bird, an die Festgäste und warb ebenfalls für die Fortführung der Städtepartnerschaft.
Unterzeichnung der Erneuerungsurkunden
Einen ersten Höhepunkt des Festaktes bewirkte die Unterzeichnung der „Urkunde zur Bekräftigung der Partnerschaft“.
Darin geben sich die drei Bürgermeister „das Versprechen zur Freundschaft und aktiv gelebter Partnerschaft“ und sie verpflichten sich, „unser Möglichstes dazu beizutragen, dass die Menschen in unseren Städten den Frieden und die Freundschaft in unseren Ländern nicht für selbstverständlich halten, sondern sie als Aufgabe begreifen, die es in die Zukunft zu tragen gilt.“
Die Festrede
Ausführlich beleuchtete dann der stellvertretende Direktor des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg, Stefan Seidendorf, in seiner dreisprachig gefassten Festrede die Geschichte und das Wirken der Städtepartnerschaften in Europa.

Die Überwindung des als „Erbfeindschaft“ stilisierten Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich begann nach dem Élysée-Vertrag 1963 mit Brieffreundschaften und führte inzwischen zu über 2100 deutsch-französischen Partnerschaften mit kommunalen und zivilgesellschaftlichen Aufgaben.
Würdigung besonderer Gäste
In den Grußworten der Vorsitzenden der drei Städtepartnerschaft-Komitees Markus Schmitt, Carol Watts-Arnold und Elisabeth Dugardin brachten die drei Partner den Wunsch zum Ausdruck: „Es leben die deutsch-französische-englische Freundschaft!“, „Vive notre amitié!“, „Long live our friendship!“.

Zum Abschluss des Festaktes wurde dann noch Hans Studinger, als „Urgestein der Städtepartnerschaft“ sowie das seit 50 Jahren verheiratete deutsch-französische Ehepaar Karl-Heinz und Kathi Landgrebe als „goldenes Partnerschaftspaar“ gewürdigt.

