Grafenhausen – Die Galgenvogelzunft in Grafenhausen hat keine Nachwuchssorgen: Beim Zunftabend in der Schwarzwaldhalle wurden zwei Neue offiziell in das Narrenratsgremium aufgenommen. Auf der Bühne und vor den Augen des närrischen Auditoriums wurden die neuen Narrenräte standesgemäß und von Grund auf nagelneu eingekleidet.

Die Zeremonie wurde nach altem Brauch der Grafenhausener Galgenvogelzunft und zur Freude des zahlreichen Publikums durchgeführt. Nach kurzer Zeit hatten die Narrenräte Luca Seidler und Bernhard Meier ihre zivile Kleidung bis auf die Unterhose abgelegt und schlüpften mit Hilfe einiger Galgenvögel in die neue Uniform.

Das Zepter fest in der Hand verfolgte Zunftmeister Timo Morath akribisch genau das Geschehen. Die beiden Neuen mussten während der Einkleidung auch geloben, die zehn Narrenratsgebote stets zu befolgen. Zu jedem angelegten Kleidungsstück gab es jeweils närrische Instruktionen. Hierzu gehörten unter anderem: Du sollst als Narrenrat niemals geizig sein, dem Ballett nicht unter die Röcke schauen, immer ein einwandfreies Häs tragen oder beim Rätschen nie die Ohren zuhalten. Zu jedem dieser guten Ratschläge schallte es in den Saal: „Ich gelobe es!“ Begleitet vom Narrenmarsch und viel Applaus mussten Luca Seidler und Bernhard Meier am Ende des närrischen Spektakels noch ein großes Glas Bier in einem Schluck austrinken.

Der Zunftabend hat eine lange Tradition und ist längst nicht nur für die Grafhuser Galgenvögel allein gedacht. Immer mehr befreundete Zünfte reservieren Plätze, Vereine aus Grafenhausen sind dabei, und auch viele, die sonntags beim Umzug mitlaufen, lassen sich das Programm nicht entgehen. So konnte der Narrenchef in der Schwarzwaldhalle unter anderem Abordnungen der Rombachwiibli und den Elferrat aus Birkendorf, Stiegele Chatzen aus Ühlingen, Tannholzschrättele aus Mettenberg, Bollimänkl aus Faulenfürst und als größte Gruppe die Schniidesl aus Bernau willkommen heißen.