In Ühlingen-Birkendorf ist Kartoffelernte. Die Saison für die goldenen Knollen war nach Aussagen der Landwirte ausgezeichnet. Sehr viele große, goldgelbe Knollen holt Hannes Duttlinger aus Riedern am Wald aus dem Boden geholt. Auch Bernhard Isele aus Brenden erklärt, dass Ertrag und Qualität ausgezeichnet seien.
So läuft die Kartoffelernte in Riedern
Im Jahr 2020 hat der Landwirt Klaus Bastian erstmals alle Interessierten eingeladen, auf einem gemeinsamen „Herdöpfel-Feld“ mitzuarbeiten. Es war sein Anliegen, die Menschen wieder für die Selbstversorgung zu sensibilisieren und den Kindern auf dem Feld zu zeigen, wo die beliebten Pommes herkommen. Mit seiner Idee ist er auf ein großes Interesse gestoßen. Die Zahl der Teilnehmer ist steigend. Dies vor allem auch von dem Hintergrund, dass Klaus Bastian auf seinen Äckern ohne Zusätze von Chemie arbeitet.

Auf dem Sandboden gedeihen die Kartoffeln prächtig. Beim Gemeinschaftsfeld mitzumachen bedeutet auch Pflegearbeiten. Im Jahr 2023 gab es eine Invasion von Kartoffelkäfern. Die Familien waren viele Stunden beschäftigt mit dem Ablesen der Käfer. Der Käferfraß hat die Ernte beeinflusst. Die Kartoffelernte ist geringer ausgefallen. Im Jahr 2024 war es dann die Krautfäule, die der Kartoffelpflanze zugesetzt hat. Die Kartoffeln waren kleiner, die Menge geringer, aber nach wie vor konnte jeder seine Kartoffeln vom Feld mit nach Hause nehmen.

In diesem Jahr gab es eine Ernte wie aus dem Bilderbuch. Sehr viele große, goldgelbe Knollen holt Hannes Duttlinger mit seinem Roder aus dem Boden. So hat das „Herdöpfel uflese“ Spaß gemacht. Klaus Bastian lächelt sehr zufrieden, „das passt“. Er sagt, das Wetter hat sich als sehr günstig erwiesen. Der Erfolg wurde mit einem tollen Herdöpfel-Fest gefeiert. Die Familie Bastian versorgte die Erntehelfer mit den beliebten Pommes, nicht aus der Truhe, sondern direkt auf dem Feld geschält, geschnitten und vor Ort frittiert.

So läuft die Kartoffelernte auf dem Brendener Berg
Zusammen mit seinem Team nutzte Bernhard Isele das schöne Herbstwetter am vergangenen Wochenende, um mit der Kartoffelernte zu beginnen. Ertrag und Qualität seien hervorragend, so der Landwirt. Die von ihm angebauten Sorten „Belana“, festkochend, und „Otolia“, vorwiegend festkochend gelten als hervorragende Speisekartoffeln.

Der Kartoffelanbau hat in Brenden eine lange Tradition. Bereits Ende der 1950er Jahre wurde ein Kartoffelkeller mit Maschinenhalle gebaut. Den Kartoffelkeller nutzten alle Landwirte, um in separaten Boxen ihre Kartoffeln zu lagern. In der darüberliegenden Halle wurden landwirtschaftliche Geräte und Maschinen untergestellt. Erst einige Jahre später wurde von dieser Maschinenhalle eine Festhalle abgeteilt.
Da die Anforderungen des Brandschutzes und der Statik nicht mehr erfüllt waren, wurde die Veranstaltungshalle 2023 abgerissen. Nach 18-monatiger Bauzeit konnte im September 2024 die neue Dorfhalle eingeweiht werden. Der Kartoffelkeller darunter wurde saniert und bietet für die Kartoffeln weiterhin optimale Lagerbedingungen. Der Kartoffelroder „Wühlmaus 1033“, Baujahr 1986, verrichtet immer noch treue Dienste, obwohl er aufgrund der steinigen Äcker in den vergangenen 40 Jahren extrem beansprucht wurde.

Auch die Anschaffung einer Sortieranlage war zur damaligen Zeit sehr innovativ und wird von den Landwirten noch immer genutzt. Die Kartoffeln werden durch ein Sieb auf die Größe vorsortiert, danach laufen sie über ein Förderband, an dem die Qualitätskontrolle durchgeführt wird. Anschließend werden sie auf einer Waage abgesackt, also in Säcke abgefüllt.
Heute nutzen nur noch Bernhard Isele und Roland Ebner auf dem Brendener Berg Kartoffelroder mit Sortieranlage bei der Ernte. Kunden sind Gastronomie und Privatpersonen. Um die Schalenfestigung zu optimieren, werden die „tollen Knollen“ nach einer zwei bis dreiwöchigen Lagerung ab Anfang Oktober zum Verkauf angeboten.