Der Weg ist das Ziel – dieser viel zitierte Spruch hat in hohem Maß für vier Tiengener mit dem Reiseziel Mallorca gegolten: Die Zunftmitglieder Ralf Kögel, Maximilian Reich und Raymund Dudek sowie der Stadtmusiker Matthias Neubert waren im August 19 Tage unterwegs. Neun Tage davon brauchten sie allein für die Hin- und Rückfahrt.

Ausschließlich auf Landstraßen unterwegs

Mit ihren altersmäßig weit auseinanderliegenden Zweirädern waren sie ausschließlich auf Landstraßen unterwegs. Der Zeitplan richtete sich nach den gemütlichen Mitsiebzigern: Der goldenen Zündapp KS 50 Super Sport, Baujahr 1970, mit 6,25 PS von Maximilian Reich und der neongrünen Vespa Primavera, 125 ccm, Baujahr 1974, mit 5,6 PS von Ralf Kögel.

Ein Gewitter droht: Eilig reparieren Ralf Kögel (von links), Matthias Neubert und Maximilian Reich den Gaszug der Zündapp.
Ein Gewitter droht: Eilig reparieren Ralf Kögel (von links), Matthias Neubert und Maximilian Reich den Gaszug der Zündapp. | Bild: privat/Kögel

40 bis 50 Sachen im Schnitt

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 bis 50 Kilometern pro Stunde gaben die Oldtimer den beiden anderen das Tempo vor: Dem Motorroller 300 ccm von Matthias Neubert und der BMW 1200 GS von Raymund Dudek. Die Vier fuhren jeden Tag etwa acht bis neun Stunden, übernachteten in vorher gebuchten Hotels und blieben nicht unbemerkt. Oldtimer neben einer BMW, das hat nach ihrer Aussage durchaus Aufsehen erregt. Die häufigste Anlaufstelle auf ihrer Reise waren Tankstellen. Bereits nach einer Strecke von rund 120 Kilometern musste der kleinste Tank, der von Kögels Primavera, wieder gefüllt werden.

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Die Geburtstagsgesellschaft: Ralf Kögel feiert gemeinsam mit seiner Familie, Freunden und seinen drei Reisegefährten auf Mallorca im Strandrestaurant „Wolke 7“ seinen 50. Geburtstag vom Januar nach. | Bild: privat/Kögel

Auch Pannen bleiben nicht aus

Auch Pannen blieben auf der langen Fahrt nicht aus. Bei Kögels Vespa löste sich der Auspuff aus der Halterung und eine Zündkerze gab den Geist auf. Bei Reichs Zündapp riss der Gaszug und der Kickstarter machte Probleme. Lob gab es trotzdem: „Die zwei Alten haben sich gut gehalten, es ist bemerkenswert, was so kleine Motörchen alles schaffen“, schwärmt der erfahrene Vespa-Fahrer Maximilian Reich. Alle Defekte konnten die Vier mit mitgeführtem Werkzeugen und Ersatzteilen selbst beheben. Und wenn nicht, wäre ihr „Besenwagen“ zum Einsatz gekommen. Marvin Kögel und Ronja Neubert gehörten mit zur Reisegesellschaft und waren im Auto mit Anhänger nie allzu weit von den Vieren entfernt.

Warum sie eigentlich auf die Idee kamen

Der Anlass für die Reise war ein runder Geburtstag. „Ich habe gesagt, wenn ich 50 und damit so alt wie meine Vespa bin, fahre ich mit ihr nach Mallorca“, berichtet Ralf Kögel. Sein Vorsatz sprach sich herum und rasch meldeten sich interessierte Mitfahrer. Im Januar ist Kögel 50 geworden, auf Mallorca feierte er dann im bekannten Strandrestaurant „Wolke 7“ in Cala Ratjada seinen runden Geburtstag groß nach. Dies geschah zusammen mit den Reisegefährten, der Familie und Freunden, die mit dem Flugzeug angereist waren.

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Selbst ist der Mann: Ralf Kögel (links) und Matthias Neubert legen bei der Reparatur der Vespa Primavera, Baujahr 1974, in Nimes in Frankreich Hand an. | Bild: privat/Kögel

Zu den Zielen auf Mallorca gehörten die Burg Capdepera, das Rafael-Nadal-Museum und der Markt in Arta, die Vier spielten Golf und versuchten sich im Parasailing. Vor der Reise hatten sie sich gut gekannt, bildeten aber keinen festen Freundeskreis. Die Reise hat sie zusammengeschweißt. „Wir haben auch nie gestritten, höchstens mal über den richtigen Weg diskutiert“, blickt Matthias Neubert zurück. Ihr Fazit: „Gern wieder“ – nach dem von Raymund Dudek formulierten Motto: „Nicht immer nur reden, sondern Ideen, die man im Kopf hat, einfach umsetzen.“

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Wieder zu Hause: Mit einem Gläschen Sekt feiern Ralf Kögel (von links), Matthias Neubert, Maximilian Reich und Raymund Dudek die Ankunft in Tiengen am 23. August. | Bild: privat/Kögel
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