Um Punkt 19 Uhr verkündete Oberbürgermeister Philipp Frank das vorläufige amtliche Ergebnis auf der Rathaustreppe in der Kaiserstraße. Gekommen waren am Sonntagabend rund 200 Bürgerinnen und Bürger, hauptsächlich Mitstreiter des Vereins Pro Freibad, die sehnlichst den Ausgang der Abstimmung erwarteten. Frank machte es in seiner Funktion als Leiter des Gemeindewahlausschusses spannend, indem er zuerst die Zahl der Stimmberechtigten (18 435) und derer, die abgestimmt haben (7618), nannte.
Jubel auf der Kaiserstraße
Applaus und Jubel brandeten jedoch auf, als der Oberbürgermeister die Zahl derer, die mit Ja gestimmt haben, bekannt gab: 5103 Bürger sind für den Erhalt des Waldshuter Freibads und dessen Weiterbetrieb durch die Stadtwerke. Damit ist der Bürgerentscheid erfolgreich. 3687 Ja-Stimmen hätten gereicht, damit das erforderliche Quorum von 20 Prozent erfüllt wird. Den Ja-Stimmen gegenüber stehen 2499 Nein-Stimmen. 41,3 Prozent der Stimmberechtigten haben sich am Bürgerentscheid beteiligt. "Das ist eine hohe Wahlbeteiligung", sagte OB Philipp Frank.
Dass die Tendenz zumindest im Rathaus von Waldshut pro Freibad ging, zeigte sich schnell, als die Wahlhelfer rund um den Vorsitzenden des Wahlvorstands, Sebastian Fritz, um 18 Uhr, nach Schließung der 31 Wahllokale, die Urne ausgekippt und die darin befindlichen 194 Stimmzettel in wenigen Minuten ausgewertet hatten: 183 Zettel mit Ja-Stimmen lagen, handlich abgepackt in Zehner-Päckchen, zehn Nein-Stimmen gegenüber. Ein Stimmzettel musste als ungültig gewertet werden, da der Wähler auf dem Stimmzettel unterschrieben hatte.
Nicht überall war der Zuspruch fürs Freibad so groß wie im Waldshuter Rathaus. Die wenigsten Ja-Stimmen gab es im Rathaus in Krenkingen: Nur 4,4 Prozent der Wähler stimmten fürs Bad, 53,4 Prozent dagegen. Die meisten Ja-Stimmen gab es im Rathaus in Eschbach: Dort stimmten 45,5 Prozent fürs Bad. Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Aichen mit 61,6 Prozent.
Das sagt der Oberbürgermeister
"Ich beglückwünsche Sie zu diesem Erfolg", sagte der Oberbürgermeister an die Mitstreiter des Vereins Pro Freibad gewandt. An diejenigen, die sich einen anderen Ausgang des Bürgerentscheids gewünscht hatten, bat er, "das Ergebnis zu akzeptieren". Das Ergebnis des Bürgerentscheids sei gleichbedeutend mit einem Gemeinderatsbeschluss, sagte Frank und führte aus, wie es nach dem Wahlsonntag weitergeht: "Wir werden nun zeitnah im Gemeinderat das weitere Vorgehen besprechen. Damit meine ich die anstehende Sanierung und Sicherung der Finanzierung." Philipp Frank schloss seine Erklärung mit den Worten: "Ich würde mir wünschen, dass in der Stadt wieder Ruhe einkehrt. Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam meistern können."

Das sagt die Vorsitzende von Pro Freibad
Riesenfreude herrschte bei den Mitgliedern von Pro Freibad, die nach Bekanntgabe des Ergebnisses eine Wahlparty im Waldshuter Stellwerk feierten. "Alle liegen sich in den Armen, und es fließen Freudentränen", sagte eine glückliche Vorsitzende Christiane Maier gegenüber der Redaktion. Während des kurzen Interviews musste Maier immer wieder Umarmungen und Glückwünsche entgegennehmen. "Wir sind sehr froh über dieses Ergebnis. Unser Kampf fürs Freibad hat sich ausgezahlt", sagte Christiane Maier.
