Die Bürger von Waldshut-Tiengen haben entschieden. Das Waldshuter Freibad bleibt offen und wird saniert. Der Bürgerentscheid war eindeutig. Mehr als 5000 Wahlberechtigte votierten mit Ja.
Die notwendige Stimmenmehrheit (Quorum) wurde klar übersprungen. Damit ist der Beschluss des Gemeinderates, das Bad am Rheinufer nach erfolgter Sanierung des Freibades in Tiengen zu schließen, vom Tisch.
Ein klarer Sieg für „Pro Freibad“, den Initiatoren des ersten Bürgerentscheids der Doppelstadt. Eine deutliche und ebenso klare Niederlage für Oberbürgermeister Philipp Frank und die Mehrheit des Gemeinderates.
Die Argumente der Freibad-Befürworter kamen bei den Wählern wesentlich besser an, als jene aus dem Rathaus. Auch die Drohung einer Erhöhung der Grundsteuer durch Verwaltung und OB verpuffte. Klar ist aber auch: Je länger der Wahlkampf andauerte, desto sichtbarer wurde, dass die Emotionen die Sachargumente in den Hintergrund drängten.
Jetzt gilt es für alle Beteiligten, den Blick nach vorne zu richten. Denn ab jetzt ist es unerheblich, was letztlich den Ausschlag für jeden einzelnen Wähler gegeben hat: Die Argumente, die Gefühle oder einfach die Möglichkeit, dem Oberbürgermeister ein Jahr vor der Halbzeit seiner ersten Wahlperiode einen spürbaren Denkzettel zu verpassen.
Ab heute geht es darum, zusammenzufinden und nicht weiter zu spalten. Drohungen und Anfeindungen müssen ab sofort tabu sein. Die aufgerissenen Gräben müssen wieder zugeschüttet werden. Beide Seiten müssen aufeinanderzugehen – offen und ehrlich.
OB muss zusammenführen
Die anstehenden Aufgaben der Stadt – und jetzt noch die mehrere Millionen Euro teure Sanierung des Waldshuter Freibades – dulden keine weiteren Scharmützel mehr. Diese Herausforderung muss Oberbürgermeister Philipp Frank bewältigen. Er muss die Lager zusammenführen, andernfalls wird der nächste Denkzettel noch deutlicher.