Es bleibt ein Geheimnis, wie die Aktionsgemeinschaft das immer wieder hinbekommt: Sonnenschein und blauer Himmel begleiteten die Narren, die wieder in Scharen zu Tausenden in die Tiengener Altstadt gekommen waren, um bei der Hoorige Mess' die Fasnacht zu feiern.
Vielleicht liegt es am Charme, an der Ausstrahlung der politischen und närrischen Obrigkeiten oder auch der ökumenischen Geistlichkeiten. Sie garantierten schon bei der Eröffnung, beim Empfang im Rathaus, heitere Stimmung. Eins ist sicher: Sie haben einen guten Draht zu denen, die das Narrrenwetter bestimmen.
Christa Bader eröffnete die wohl berühmteste Straßenfasnacht am Hochrhein mit einem Lob an den neuen Oberbürgermeister Philipp Frank: „Die ersten 100 Tage sind vorbei, und Du bist mit Begeisterung bei allen Terminen dabei.“ Der OB trat als Cowboy, nicht als Schlumpf, wie er betonte („das war mir verboten“), auf. Er verzichtete auf Geheiß seiner Sprösslinge auf das Reimen. Derweil prophezeite Pfarrer Rainer Stockburger Tiengens Untergang: „Die Übernahme ist fast gelungen, die Schlümpfe sind hier eingedrungen.“
Ja, die Schlümpfe herrschten in Tiengen. Nach dem gescheiterten Rekordversuch bevölkerten sie dennoch gut gelaunt die Altstadt. Es gab auch unzählige andere Gruppen, die dem Aufruf zum Rekordversuch nicht gefolgt waren, und wieder bunt und originell kostümiert ausgelassen Fasnacht feierten. Aus allen Himmelsrichtungen waren sie zur Hoorige Mess' geströmt und hatten wieder viel Spaß.