Bei einem Vor-Ort-Termin informierte sich Sabine Hartmann-Müller, CDU-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Waldshut, über die Arbeit der Wutach-Schule in Tiengen. Als SBBZ für körperliche und motorische Entwicklung ist die Wutach-Schule als Grundschule für fünf Schuljahre ausgelegt. Mit dem im Schulgebäude angegliederten Kindergarten besuchen derzeit rund 50 Kinder mit Förderbedarf ganztägig die Einrichtung.
Im Mittelpunkt des Austausches mit Schulrundgang legten Schulleiter Eberhardt und Baumgartner sowie Elternbeiratsvorsitzender Schmidt der Sozialpolitikerin das für die Betreuung der Kinder eigens entwickelte Schulkonzept dar.
„Das pädagogische Bildungskonzept basiert insbesondere auf der Ermittlung des Bildungs- und Förderbedarfs in Form von individuellen Bildungsplänen, die vom interdisziplinären Klassenteams erstellt werden. Prinzipien wie Selbstständigkeit und Bewegungsbildung stehen hierbei im Vordergrund. In der Eingangsklasse haben die Kinder außerdem die Möglichkeit, sich gut auf die neue Lebenssituation einzustellen, Vertrauen aufzubauen und an der Schule anzukommen“, so Eberhardt und Baumgartner.
Praxisnahes Lernen
„Der Unterricht orientiert sich an lebensnahen Beispielen. Dadurch können den Kindern vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungsmöglichkeiten praxisnah vermittelt werden. Der Einsatz von modernsten unterstützenden Kommunikationsgeräten stellt sicher, dass jedes Kind die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an der Klassengemeinschaft bekommt. Dieser Aspekt ist sehr wichtig, denn persönliche Funktionseinschränkungen und Bewegungsbarrieren dürfen nicht zu Einschränkungen bei der Bildung führen“, so Hartmann-Müller wertschätzend und lobend über die Arbeit der Wutach-Schule.
Engpässe in der Fachpädagogik
Im gemeinsamen Austausch kamen ebenso die Engpässe bei der Gewinnung von Fachpädagogen zur Sprache. Insbesondere durch die Heterogenität der Schülerschaft benötige die Wutach-Schule vermehrt geschulte Sonderschul- und Fachlehrkräfte. Im Normalfall verbrächten die Kinder ihren Tagesablauf in der Klassengemeinschaft. Diese seien nach Klassenstufen und nicht nach Behinderungsart strukturiert. Bei der Fachkräftegewinnung werde die Wutach-Schule mit eingeschränkter Lehramtsqualifikation sowie durch junge Menschen unterstützt, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, erläuterte die Schulleitung.
In diesem Zusammenhang verwies Hartmann-Müller auf die derzeitige Debatte auf Landesebene über die Einführung eines für Frauen und Männer verbindlichen Gesellschaftsjahres. „Ein Gesellschaftsjahr bietet jungen Menschen die Chance beiseitezutreten und zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn neue Erfahrungen zu gewinnen“, so die Abgeordnete. Gemeinsam verabredete man, weiterhin in engem Austausch zu bleiben und die gute Zusammenarbeit fortzusetzen.