Heinz J. Huber

Die künftigen Fachleute für eine wohltemperierte Wohnung, für Frisch- und Abwasser werden jetzt in Waldshut geschult. 122 Auszubildende lernen die Theorie modernster Sanitärtechnik jetzt bei den Gewerblichen Schulen, aber in den Räumen der Bildungsakademie des Handwerks. Sieben Klassen „Anlagenmechaniker/innen Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ (SHK), so die offizielle Berufsbezeichnung, werden seit August in der Friedrichstraße unterrichtet.

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Knapp drei Millionen Euro wird der Ausbau der Berufsschulräume im Gebäude der Handwerks-Akademie kosten. Die Kreisräte des Schulausschusses und Landrat Martin Kistler freuten sich bei der Besichtigung der fast fertigen Räume über das Bildungsangebot in diesem wichtigen Handwerk. Der Ausbau erspart den Lehrlingen umständliche Anfahrten, der Landkreis Lörrach verlegte den Berufsschulzweig nach Schopfheim. Er ist aber auch ein Beitrag zur Zukunftssicherung der Handwerker-Akademie. Der Landkreis erwarb für 412 000 Euro praktisch ein Obergeschoss von der Handwerkskammer.

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Ein Wermutstropfen für die Kreisräte war die Kostensteigerung des Projektes gegenüber der Berechnung von 2019. Unter anderem musste umfangreicher umgebaut werden als gedacht, war die Bausubstanz des 28 Jahre alten Gebäudes schlechter als erwartet, Leitungen mussten rückgebaut werden und die Elektrotechnik war unterschätzt worden. Markus Siebold vom Amt für Kreisschulen rechnet mit maximal 250 000 Euro Mehrkosten, deutlich kritisiert von den Kreisräten Ingo Bauer und Tobias Gantert (CDU).

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Peter Schanz (Grüne) erinnerte an die Verzögerung des Projektes, weil der Landkreis während des Umbaus den plötzlich verstorbenen Architekten Peter Haselwander ersetzen musste. SPD-Kreisrat Ulrich Schoo hielt die Steigerung zwischen sechs und neun Prozent bei der aktuellen Baukonjunktur für vertretbar und freute sich über die stabilen Azubi-Zahlen, die wohl kontinuierlich eine zweizügige Berufsschule möglich machen.

Kostendämpfend wirken laut Landrat die guten Kontakte der Fachlehrer zur Industrie. Spendenzusagen im Wert von rund 120 000 Euro liegen bisher vor, von Heizkesseln über die Pellets-Anlage bis zu Photovoltaik-Modulen. Die Firmen wollten sich beim Berufsnachwuchs empfehlen, war beim Rundgang durch die Schulräume zu hören. Vertreten seien alle wichtigen Marken, berichtete Kreishandwerksmeister Thomas Kaiser den Kreisräten.