Zahlreiche Gläubige wohnten der Einführung der neuen Pfarrerin von Tiengen, Susanne Illgner, in der Christus-Kirche in Tiengen bei. Anfang September hat sie ihre Stelle in Todtnau mit der in Tiengen getauscht. „Viele Begegnungen in Tiengen haben mir Mut gemacht, diesen Neuanfang zu wagen“, erklärte Illgner. Damit sei die eineinhalb Jahre dauernde Vakanzzeit beendet, erklärte Erika Sondermann, Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Sie freuten sich auf die neue Pfarrerin.
Nicht "im Ruhestand", sondern "in Reichweite"
Die Zeit bis zur Einführung von Susanne Illgner hatte Pfarrer i. R. Ulrich Hoffmann überbrückt. „Für mich bedeutete das Kürzel i. R. nicht in Rente, sondern in Reichweite“, sagte Dekanin Christiane Vogel schmunzelnd. Er sei ein Glücksfall für die Gemeinde gewesen. Hoffmann wird der Gemeinde noch in anderer Funktion erhalten bleiben, er wird die Vorbereitungen für die Kirchenrenovierung begleiten. Aus dem ersten Korintherbrief predigte dann Dekanin Vogel. „Alles ist nichts ohne die Liebe“, erklärt uns Paulus, so die Dekanin. „Nicht unsere Liebe ist es, die er beschreibt, es ist Christus allein, der uns Tag für Tag liebt, so wie wir sind. Diese Liebe lässt uns freie und aufrechte Menschen sein“, so Vogel.
Die Aufgabe als Seelsorgerin
Diese Liebe gelte den Menschen und es gelte, diese weiterzugeben, erklärte Vogel. „Das wird Ihre Aufgabe sein, als Seelsorger an der Seite der Menschen zu stehen. Sagen Sie es den Paaren, den Einsamen, den Trauernden. Wenn Menschen entdecken, dass sie leben dürfen, so wie sie sind, werden sie aufhorchen und es wird eine Gemeinde entstehen und wachsen“, so Vogel.
Sich der Not der Anderen bewusst werden
Allein das Wissen, dass Christus in unserer Mitte ist, zählt“, schloss die Dekanin. In schwierigen Situationen seien es Engel und Gebete, die die Menschen aus der inneren und äußeren Unfreiheit herausführten, erklärte Illgner in ihrer Predigt. „Engel sind eine Umschreibung für die Gegenwart des Göttlichen, Raum für Gebete gibt es in den Gottesdiensten, wo die Menschen sich versammeln und sich der Not der anderen bewusst werden.“ Die Kirche brauche Menschen, die selbstbewusst und verantwortungsvoll ihren Glauben leben.