Die Stadt Waldshut-Tiengen will hoch hinaus. Zumindest wenn es um die jüngsten Bürger der Doppelstadt geht. Denn die dringend notwendige weitere Kindertagesstätte (Kita) soll auf dem Dach des geplanten Feuerwehrgerätehauses für die Abteilung Waldshut entstehen. Der Gemeinderat stimmte den Plänen zu. Und das ist gut so.

Auch eine Lösung für Waldshut-Tiengen

Auf den ersten Blick wirkt die Idee wie eine Lösung für Großstädte, denn dort sind Hochhäuser keine Seltenheit und freie Grundstücke ein seltenes und damit teures und wertvolles Gut. Allerdings gilt dies auch für Waldshut-Tiengen.

Dach nutzen, das sonst brach liegen würde

Bauplätze sind eher Mangelware und sind neue im Angebot, sind diese in der Regel schnell vergriffen. Also warum nicht ein Dach nutzen, das sonst brach liegen würde? Und die gezeigten Beispiele aus Nürnberg, Innsbruck und auch aus Japan zeigten nicht nur die Machbarkeit dieser Idee, sondern machten vielen Stadträten regelrecht Lust, dieses Projekt anzugehen. Auch das ist gut.

Harsche Kritik an OB und Verwaltung

Indes. Selten mussten Verwaltung und Oberbürgermeister so harsche Kritik aus dem Ratsrund einstecken wie in dieser Sitzung. Teile des Gemeinderates, allen voran Helmut Maier (CDU) und Harald Würtenberger (Freie Wähler), sparten nicht mit deutlichen Worten. Es ging dabei nicht um das Projekt selbst. Es ging, wie es Helmut Maier sagte, um die Art und Weise, wie die Verwaltung mit dem Gemeinderat umgehe.

Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden

Und das ist nicht gut. Denn die Probleme und Herausforderungen Waldshut-Tiengens sind immens. Diese zu bewältigen, wird auf Dauer nur gemeinsam gehen. Die gewählten Volksvertreter sollten mehr sein als Statisten, die Projekte nur abnicken. Denn ohne Gemeinderat stehen Verwaltung und OB alleine auf weiter Flur und hochtrabende Pläne zerplatzen dann schnell wie Seifenblasen.