„Arbeitsreich und lehrreich.“ So beschreibt Philipp Frank die ersten vier Jahre seiner Amtszeit als Oberbürgermeister von Waldshut-Tiengen. Am 20. Oktober 2015 übernahm der heute 51-Jährige den Posten von seinem Vorgänger Martin Albers, der bei den OB-Wahlen nicht mehr angetreten war. „Unterm Strich würde ich es wieder tun“, blickt Frank im Gespräch mit dieser Zeitung auf seine Entscheidung zurück, als Rathauschef der Doppelstadt zu kandidieren.
Und nicht nur das. Die Arbeit im Waldshuter Rathaus mache ihm so viel Spaß, dass er in vier Jahren noch einmal antreten möchte. Philipp Frank im Interview mit unserer Zeitung: „Ja, ich würde gerne eine weitere Amtszeit dranhängen. Meine Aufgabe als OB bereitet mir Freude, weil sie abwechslungsreich ist und viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Außerdem sind kommunale Projekte oft mittel- bis langfristiger Natur – da sind Kontinuität und manchmal auch langer Atem gefragt. Auch was das Private angeht, fühlen ich mich in Waldshut-Tiengen sehr wohl. Meine Familie und ich sind angekommen und hier zu Hause.“
Als alleiniger Bewerber – die Grünen-Stadträtin Petra Thyen hatte erst nach Ablauf der offiziellen Bewerbungsfrist über die sozialen Netzwerke ihr Interesse am Amt der Oberbürgermeisterin bekannt gegeben – holte der Betriebswirt und promovierte Geisteswissenschaftler aus Villingen-Schwenningen bei der OB-Wahl am 13. September 89,5 Prozent der Stimmen.
In unserem Halbzeitinterview schildert Philipp Frank nun die ersten Tage in seinem Amt: „Ich war – zusammen mit dem Landrat – vom ersten Tag an als Krisenmanager gefordert, um die Zahlungsunfähigkeit der Krankenhausgesellschaft abzuwenden.“ Inzwischen befindet sich das frühere Spital, heute Klinikum Hochrhein, in der Hand des Landkreises Waldshut. Den Ausstieg der Stadt aus dem Spitäler-Vertrag bezeichnet Frank als größten Erfolg in seiner ersten Halbzeit. Dass damit die Schließung des Bad Säckinger Krankenhauses verbunden war, „ist bitter und hat weh getan“, räumt der OB ein.
Privat hat der verheiratete, zweifache Vater mit seiner Familie nach einem kurzen Abstecher in Tiengen ein neues Zuhause auf den Waldshuter Aarberg gefunden. „Wir fühlen uns dort sehr wohl“, sagt Philipp Frank. Den Standort bezeichnet er als ideal für das Amt eines Oberbürgermeisters: „Ich bin sowohl schnell unten in Waldshut als auch drüben in Tiengen„, sagt der Verwaltungschef der Doppelstadt.