Beim Bauprojekt Klettgau-Carree in Tiengen gibt es Verzögerungen. Allerdings ist das Vorhaben laut Aussagen des Investors Claus Schleith und der Stadtverwaltung nicht in Gefahr. Auffallend ruhig war es in den vergangenen Monaten auf der Baustelle für das geplante Geschäftshaus am Sulzerring. Nachdem die Baumaschinen vom Gelände verschwanden, wird in den sozialen Netzwerken und an den Stammtischen sogar darüber diskutiert, ob das Bauvorhaben ganz und gar gestorben sei.

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„Es bewegt sich nichts mehr. Das Gelände sieht wie eine Ruinenlandschaft aus“, sagte Helmut Maier in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Um die Spekulationen zu beenden, wollte der CDU-Fraktionsvorsitzende von Oberbürgermeister Philipp Frank wissen, wie der aktuelle Stand aussieht. „Das Projekt ist nicht gestorben“, betonte Frank gleich zu Beginn seiner Ausführungen. Allerdings seien bezüglich des Klettgau-Carrees „sehr viele falsche Informationen im Umlauf“, so der Oberbürgermeister.

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Fakt ist, dass der neue Gemeinderat in seiner ersten Sitzung am 22. Juli eine Satzung über den städtebaulichen Vertrag beschließen will, wie Frank sagte. Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen Investor und Verwaltung. Claus Schleith erklärt auf Nachfrage dieser Zeitung, worum es im Vertrag zum Klettgau-Carree geht: Dieser befasse sich mit „ergänzenden Rechten und Pflichten zum bestehenden Kaufvertrag“. Konkret gehe es um Grundstücksanteile, wie zum Beispiel die Weihermattstraße, die umgebaut wurde und inzwischen an die Klettgaustraße (Ortsdurchfahrt L¦159) angebunden ist.

Am Sulzerring in Tiengen zeigt ein großes Transparent, wie das dort geplante Geschäftshaus aussehen soll.
Am Sulzerring in Tiengen zeigt ein großes Transparent, wie das dort geplante Geschäftshaus aussehen soll. | Bild: Gerard, Roland

Neben dem städtebaulichen Vertrag steht noch eine wasserrechtliche Genehmigung aus. Claus Schleith erklärt, warum diese notwendig ist: „Zwei Meter unterhalb des Areals stößt man auf Grundwasser, und daher braucht es eine wasserrechtliche Genehmigung, weil der künftige Baukörper mit einer Tiefgarage tiefer geht.“ Derzeit werden weitere Untersuchungen des Baugrundes vorgenommen. „Wir haben ein Bohrunternehmen beauftragt, das aktuell auf dem Platz arbeitet“, sagt Schleith, der für die Arbeiten voraussichtlich vier Wochen veranschlagt.

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Obwohl die Bohrungen den Spatenstich weiter verzögern, sei es wichtig, das Grundwasserproblem in den Griff zu bekommen. „Wir wollen die Umwelt nicht benachteiligen“, betont Claus Schleith. Erst wenn das Landratsamt Waldshut die wasserrechtliche Genehmigung erteilt, könne der Bauantrag erfolgen, sagte OB Philipp Frank im Gemeinderat, der das Projekt trotz der fehlenden Unterlagen „kurz vor der Ziellinie“ sieht. Als „fast in trockenen Tüchern“ bezeichnet Claus Schleith sein Bauvorhaben. „Wir sind im engen Austausch mit den Behörden, und alle sind daran interessiert, dass es vorangeht“, sagt der Investor.

Obwohl sich das Projekt Klettgau-Carree mehrmals verzögerte – 2015 sprach der Investor noch von einem Baubeginn Mitte 2016 -, sei noch kein potenzieller Mieter des Geschäftshauses abgesprungen, wie Claus Schleith auf Nachfrage sagt. Er rechne nun mit einem Baubeginn Endes dieses Jahres. „Spätestens im Frühjahr erfolgt der Aushub.“

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Eine Visualisierung des geplanten Geschäftshauses Klettgau-Carree in Tiengen.
Eine Visualisierung des geplanten Geschäftshauses Klettgau-Carree in Tiengen. | Bild: Architekturbüro Grube, Jakel, Löffler