„Das ist kein Humbug“, mit diesen Worten soll der Zahnarzt William Thomas Green Morton vor 170 Jahren seine Erfindung angekündigt haben: die erste wirkungsvolle Anästhesie bei einer Operation. 120 Jahre später war das Spital in Waldshut eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland, das eine eigene Anästhesie-Abteilung aufbaute. „Ein epochaler Meilenstein für die medizinische Qualität am Hochrhein“, beschreiben die Verantwortlichen die Einrichtung heute, 50 Jahre später. Diese Entwicklung will das Spital feiern. Am Samstag, 15. Oktober, findet daher ein Infotag rund um das Thema Anästhesie statt. Das Programm beginnt ab 9.30 Uhr mit Expertenvorträgen zum Thema „Anästhesie im Wandel der Zeit“. Dabei geht es neben der geschichtlichen Entwicklung der Narkose-Technik auch um die Patientensicherheit, das Aufwachen während einer Narkose oder die Verwirrtheit nach Operationen. Am Nachmittag können sich Besucher dann ein eigenes Bild der Abteilung machen. Neben Vorführungen im OP-Saal und Vorträgen stellt sich auch die hauseigene Fachschule für Pflege vor, so die Verantwortlichen. Junge Besucher können durch das Programm „Teddy muss ins Krankenhaus“ die Abläufe in einem Spital näher kennen lernen.

Um das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und lebensentscheidende Sofortmaßnahmen vorzustellen, werden zudem Wiederbelebungskurse angeboten. „Studien belegen, dass sich nach Eintreten eines Herzstillstandes durch die Anwendung der im Kurs vermittelten Maßnahmen, die Chance für Herzstillstandsopfer, lebend die Klinik zu erreichen, verdoppelt“, erklären die Verantwortlichen.

Denn die 1966 aufgebaute Abteilung ist heutzutage nicht mehr nur für Anästhesie zuständig. Die vom damaligen Chefarzt Josef Hölzle aufgebaute Abteilung ermöglichte zahlreiche, neue Eingriffe bei Kranken, die in der Vergangenheit ohne die Möglichkeiten des Fachgebietes nicht denkbar waren und wuchs mit den steigenden Herausforderungen der Fachdisziplinen. Heute bietet die Abteilung unter Leitung von Chefarzt Günter Michaelis neben den Anästhesien im Operationssaal, die Intensivmedizin, die Notfallmedizin und die Schmerztherapie sowie die Hämotherapie, also die Behandlung mit Blutprodukten, an.

„Unser täglicher Anspruch ist es mit Empathie für jeden Patienten höchste Patientensicherheit sicherzustellen“, betont Michaelis, der mit seinem Team heute über 5500 Patienten in den OP-Sälen und rund 1000 Patienten auf der Intensivstation im Jahr betreut und neben dem täglichen Einsatz im Spital auch Notärzte für den Rettungsdienst abstellt sowie beratend für den DRK-Rettungsdienst Waldshut tätig ist. Alles dank einer Idee, die schon damals kein Humbug war.

Das Spital Hochrhein

Das Spital Hochrhein verfügt über die Standorte Bad Säckingen und Walds-hut-Tiengen. Die 1000 Mitarbeiter versorgen jährlich etwa 20 000 Patienten stationär und 50 000 Patienten ambulant. Eine Fachschule für Pflege mit insgesamt 100 Ausbildungsplätzen ist an die beiden Krankenhausstandorte angegliedert.

Informationen zu den Feierlichkeiten in der Anästhesie-Abteilung im Internet: http://www.spital-hochrhein.de/