Tiengen – Noch stehen hier ein riesiger Kran, Bagger und andere Baufahrzeuge. Und im Sommer soll im Tiengener Freibad schon wieder geschwommen werden. „Mitte August werden wir spätestens aufmachen“, sagt Horst Schmidle, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen über die Sanierung des Tiengener Freibads bei einem Baustellenrundgang mit dieser Zeitung. „Es wird eine Saison 2019 geben“, fügt er hinzu.
Horst Schmidle, Bürgermeister Joachim Baumert und Arnulf Burger, der für das Fritz Planungsbüro die Bauleitung innehat, sind zufrieden mit dem neuen Nichtschwimmerbecken. Mitten im Becken ragt die Schaukelbucht heraus. In dieser kreisrunden Edelstahlkonstruktion lassen die Besucher dann im Sommer durch Bewegungen Wellen oder Strudel entstehen.
Diese Woche wurden mit einem Autokran die neuen Filter in das Filtergebäude eingesetzt. Um Zeit zu gewinnen, laufen die Hochbauarbeiten und der Bau der Filtertechnik parallel. So steht für das Filtergebäude schon eine Wand mit Fenstern, obwohl das Gebäude innen noch nicht fertig ist.
Beim Rundgang durch die Baustelle wird dennoch klar: Das Bad nimmt so langsam Gestalt an. Badespaß kann man sich hier schon bildlich vorstellen.
Ins neue Nichtschwimmerbecken führt die kleine Rutsche aus dem alten Bad, die noch richtig gut in Schuss ist.
Daneben steht die neue glänzende Breitwellenrutsche aus Edelstahl – ein Schmuckstück. Egal ob nebeneinander, hintereinander oder Hand in Hand – hier werden bald Groß und Klein beim Rutschen ihren Spaß haben.
Es geht weiter ins Schwimmerbecken, hier wird momentan der Edelstahlboden eingebaut. Mit dem neuen abgetrennten Springerbereich mit einer 3-Meter-Plattform und einem Einmeterbrett wird vor allem die Jugend ihren Spaß haben. 3,70 Meter ist dieser Bereich tief.
Für alle, denen das viel zu tief ist, wie etwa Familien mit Kleinkindern, bietet sich der separate Kleinkindbereich an. Von diesem ist allerdings noch nicht viel zu erkennen: Lediglich eine kleine Rutsche, die von einem Quadrat ins nächste führt. Das Kleinkindbecken, das künftig 100 statt der bisherigen 24 Quadratmeter haben wird, wird mit einem Sonnensegel, einer Rutsche und einem Wasserpilz ausgestattet. Von der Liegewiese nebenan haben die Eltern ihre Schützlinge im Blick.
Damals gab es noch das sogenannte Schwellwasserbecken, das das Wasser aus dem Schwimmerbecken aufnahm und in das Nichtschwimmerbecken einleitet. Das sei aus hygienischen Gründen heute gar nicht mehr erlaubt, wie Baumert erklärt. Nun gibt es an dieser Stelle einen weiteren Bereich zum Entspannen. Auf der Treppe mit Sitzflächen aus Holzplatten kann man es sich direkt neben dem Nichtschwimmerbecken gemütlich machen.
Diese steile Treppe muss ein Badegast künftig nicht mehr hinabsteigen, um ins Bad zu gelanden. Der Eingang wird zusammen mit den Parkplätzen an die Badstraße verlegt. Der Besucher kommt in jedes Becken barrierefrei, auch mit extra Einstiegen für Gehbehinderte. „Das ist ein großer Gewinn“, freut sich Baumert.
Der Rundgang führt vorbei an einer weiteren Neuerung: Den zusätlichen Toilettenanlagen direkt neben der Gastronomie. „Damit die Wege nicht so weit sind“, sagt Bürgermeister Joachim Baumert. In der Gastronomie selbst wurde nichts mehr saniert, das geschah bereits im Jahr 2009.
Die neue Kombikarte
Waldshut-Tiengen und Lauchringen bieten künftig eine neue Kombi-Jahreskarte für die Freibäder Tiengen, Lauchringen und Waldshut sowie für das Hallenbad Waldshut an. Diese sogenannte „Vital-Spaß-Plus-Card“ wird in dieser Saison in den Testlauf gehen, zum Preis von 190 Euro für Erwachsene. Die Familienkarte für alle vier Bäder kostet 299 Euro.
So verändert sich das Bad
Das Tiengener Freibad, das in den 70er-Jahren erbaut wurde, wird seit September 2018 saniert. Bis auf die Arbeiten für die Wärmetechnik und für das Edelstahlbecken sind ausschließlich regionale Firmen an der Sanierung beteiligt. Das sogenannte Generationenbad wurde von der Fritz Planung GmbH aus Bad Urach geplant. Im März 2018 hat der Gemeinderat Waldshut-Tiengen dafür gestimmt, das Bad zu sanieren und die Wasserfläche auf 1025 Quadratmeter festzulegen. Bislang hatte das Freibad eine Wasserfläche von 1474 Quadratmetern. Von 761 Quadratmetern Wasserfläche des Nichtschwimmerbeckens werden nach der Sanierung rund 400 Quadratmeter übrig bleiben. Das Kleinkindbecken wird hingegen von 24 auf 100 Quadratmeter vergrößert. Das Schwimmerbecken wird auch nach der Sanierung mit einer Bahnenlänge von knapp 50 Metern wie bisher nicht wettkampftauglich sein und von 689 auf 500 Quadratmeter schrumpfen.