Sie sind viele, und sie sind in die Räumlichkeiten der Stoll-Vita-Stiftung in Waldshut gekommen, um zu helfen. Insgesamt etwa 100 ukrainische Geflüchtete und 30 Freiwillige, darunter auch Ukrainerinnen, die übersetzten, haben sich am vergangenen Sonntag getroffen, um sich auszutauschen über möglichen Wohnraum, Sachspenden, Sprachunterricht und vieles mehr.
„Wir sind hier, um Gutes zu tun“, erklärte Oberbürgermeister Philipp Frank und fügte hinzu: „Aus den Helferrunden ist der heutige Treff entstanden. Menschen, die Hilfe brauchen und Menschen, die Hilfe anbieten, sind zusammengekommen.“
Silke Padova, Leiterin des städtischen Kinder- und Jugendreferats, erklärte, Fried Schüle und Beate Harmel hätten sich mit Matthias Maier von der Stoll-Vita-Stiftung getroffen und sich dann mit ihr kurzgeschlossen „So war die Idee des Treffens in den Räumen der Stiftung geboren.“ Jeden Donnerstag von 18.30 bis 20.30 Uhr soll es ein Treffen geben.

„Das ist kein Kaffeeklatsch“, betonte Padova, denn die Grundstruktur des Helferkreises soll erhalten bleiben. „Wir begegnen uns auf Augenhöhe, jeder kann sich und sein Talent einbringen, das passiert auch schon“, erklärte Padova. So hätten sich zum Beispiel zwei junge Leute zum Billardspielen getroffen. „Es gibt viele tolle Angebote, und bis jetzt funktioniert es gut und wir sind jetzt auch überregional“, freute sich Padova.
Auch abseits des Helferkreises wird direkte und praktische Hilfe geleistet. Hedi Müller vom Verein „Zukunft für Ritschow“, die ebenfalls zum Treffen gekommen war, hatte von den Ärzten am Klinikum Hochrhein, Eleonore Gisy und Stefan Feduniw, der in der Ukraine geboren ist, erfahren, dass ein Krankenhaus seines Geburtsorts dringend einen Stromgenerator brauche.
Über den Verein konnten nach Aufrufen der beiden Ärzte und Oberbürgermeister Philipp Frank 60.000 Euro gesammelt werden. Der Generator wurde inzwischen in die Ukraine gebracht. Müller selbst habe einen Ukrainer mit seinem Söhnchen aufgenommen, und zwei fünfköpfige Familien seien in Wohnungen untergekommen, die gratis zur Verfügung gestellt worden seien. „Wir sind sehr berührt von der Hilfsbereitschaft der Menschen“, sagte Müller.