Die Waldshuter Chilbi findet in diesem Jahr bekanntlich nicht statt. Zumindest nicht in traditioneller Form. Die Hygiene- und Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie sowie die Deckelung der Besucherzahlen haben bereits vor Wochen zur Absage des großen Heimatfestes geführt.
Verlosung ohne Chilbi-Bock
Ungeachtet dessen wollen die Junggessellen, gemeinsam mit Schützen und Alt-Waldshut als Träger der Chilbi, gleichwohl alleine aktiv werden. Und zwar in Form einer Verlosung zugunsten einer karitativen Einrichtung. Aber: Ohne Chilbibock. Das Symboltier des Festes wird sonst von den Junggesellen verlost.
Junggesellenzunftmeister Marc Jacobshagen begründet die Entscheidung, in diesem Jahr keinen Chilbibock zu verlosen – zwischenzeitlich gab es Überlegungen dies virtuell zu tun – im Gespräch mit unserer Zeitung so: „Die Bocktaufe und die Bockverlosung sind emotionale Veranstaltungen und die gehen nicht ohne Nähe.“ Da die Gesundheit von Gästen und Junggesellen erste Priorität habe, verzichten er und seine Zunftbrüder auf den Kern der Waldshuter Chilbi, die in diesem Sommer bereits zum 552. Mal gefeiert worden wäre.
„Es macht in einer solchen Situation keinen Sinn, einen Bock zu verlosen, nur damit er in den Büchern steht.“Marc Jakobshagen, Zunftmeister
Das, was die Junggesellen jetzt planen findet „außerhalb der offiziellen Feiern“, die es ähnlich dem Schwyzertag in Tiengen in kleiner Form geben soll, statt, wie Marc Jacobshagen ausdrücklich betont. Die Junggesellen werden sozusagen „auf eigene Faust“ aktiv. Und so wollen die neun Zunftbrüder auch dieses Jahr Lose an Freunde und Gönner der Zunft verkaufen. Allerdings müssen die Loskäufer im vorhinein festlegen, wohin das durch den Verkauf aller Lose eingenommene Geld fließen soll.
Marc Jacobshagen: „Dabei wählt ein Käufer diejenige Organisation aus, die im Falle des Gewinns des Loses unterstützt werden soll.“ Die Spende werde zwingend an eine karitative oder soziale Einrichtung oder Aktion gehen, stellt Jacobshagen klar. Um die Sache ein wenig zu vereinfachen, werden die Junggesellen ein beispielhaftes Portfolio mit möglichen Adressaten der Spende zusammenstellen.
Ort der Verlosung noch unbekannt
Die Verlosung selbst soll an Chilbisonntag, 16. August, erfolgen. Wo, steht derzeit noch nicht fest. Bei gutem Wetter wohl im Freien. Auch hier, so der Zunftmeister, stehe die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle. Mit Blick in die etwas fernere Zukunft hofft Marc Jacobshagen, dass die Waldshuter Chilbi im kommenden Jahr wieder wie gewohnt stattfinden wird.
„Die Hoffnung besteht, dass es 2021 wieder normal läuft.“ Aber auch in zwölf Monate gelte: Die Gesundheit geht vor. „Wir werden auch dann alle Auflagen erfüllen, niemandem darf etwas passieren“, stellt Marc Jacobshagen klar.
