Zum Auftakt der interkulturellen Woche im Landkreis Waldshut gab es ein Frauenfrühstück mit persönlichen Beiträgen ausländischer Frauen im Evangelischen Gemeindehaus in Tiengen. Unter der Moderation von Marion Pfeiffer (Diakonie) erzählten drei Frauen ihre Geschichte, warum und unter welchen Umständen sie nach Deutschland kamen.
Besonders berührt waren die Zuhörer von der 33-jährigen Antonia Kardash aus der Ukraine, die erst sechs Monate mit ihrer Familie in Deutschland lebt. Zu Hause in der Ukraine, in der Stadt Saporischschja, war sie Kinderpsychologin. Ihre Eltern, die nachfolgen sollten, seien aber auf dem Weg nach Deutschland umgekommen, erklärt sie unter Tränen.
Große Dankbarkeit empfindet Alla Shaheen aus Syrien, die 2014 schwanger auf einem mit 300 Menschen überfüllten Boot 15 Tage lang auf dem Mittelmeer unterwegs war, bis sie von Italien dann mit dem Zug nach Deutschland kam. Sie erzählte ihre Geschichte in fließendem Deutsch und betonte, wie froh sie gewesen ist, dass ihr durch die Ämter und das Ehrenamt in Waldshut-Tiengen so viel Hilfe entgegengebracht wurde.
Das bestätigt auch Khouloud Kala aus Syrien. In ihrer Heimat sei es schwierig zu arbeiten, wenn man Kinder hat. Hier in Deutschland hätte man viele Möglichkeiten und könne viel mehr sein als nur eine Hausfrau. Auf Nachfrage, mit welchen Wünschen und Hoffnungen sie gekommen seien, waren sich alle drei Frauen einig: Einfach nur in Frieden und Freiheit leben zu können. Das Frauenfrühstück wurde von der Kirchlichen Arbeitsgemeinschaft initiiert und vom Frauenverein Tiengen organisiert, um Begegnungen der Zugereisten mit Einwohnern der Stadt zu ermöglichen.