„Sei behütet“ – zählt wohl zu den schönsten Wünschen, die man einem Neugeborenen mit auf den Weg geben kann. Im Klinikum Hochrhein wird dieser Wunsch nicht nur symbolisch, sondern in Form eines gestrickten Mützchens überreicht. Das besondere daran: Rund 27 Frauen und ein Herr tragen ehrenamtlich Sorge dafür, dass kein Engpass an Mützchen entsteht.

Erstes Treffen seit Corona
Zu ersten Mal seit der Corona-Pandemie haben sich nun wieder einige fleißige Stricker- und Häklerinnen beim Dankeskaffee im Klinikum Hochrhein getroffen. In geselliger Runde stand hierbei nicht nur der Austausch untereinander, sondern allen voran ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ im Fokus, heißt es in einer Pressemittelung des Klinikums Hochrhein.
Projekt entstand vor acht Jahren
Denn die Initiative, die vor rund acht Jahren entstand und heute durch Pastoralreferentin Hanna Günther betreut wird, übergibt jährlich rund 700 Mützchen an das Klinikum. „Schön, dass es Menschen gibt, die Zeit und Liebe für Neugeborene investieren“, eröffnete Hanna Günter ihre Ansprache und betonte ihre Freude darüber, dass jeder neue Erdenbürger etwas mit auf dem Weg bekommt: „Egal ob groß oder klein, schlicht oder bunt – die Mützchen finden immer dankbare Abnehmer.“
Für Getrud Ebner, Roswitha Schnurr, Anne Streule, Maria Thren, Maximilian Diefenbach, Silvia Diefenbach, Prisca Knoblauch und Brigitte Zoller eine willkommene Abwechslung zum Alltag, denn unisono wurde betont, wie groß die Freude an der winterlichen Mützchenherstellung sei. „Es macht einfach Freude, wenn man weiß, dass man etwas herstellt, das einen Sinn erfüllt“, betonte Roswitha Schnurr. Viele der Damen haben bereits ihre Mützchen auf Babyköpfen in der Stadt entdeckt – „man schaut schon genauer hin, wenn man weiß, dass eigene Mützchen im Umlauf sind“, lächelt Maria Thren.
Die Ehrenamtlichen und ihre Geschichten
Einen besonderen Bezug zu den Mützchen haben Silvia und Maximilian Diefenbach. Eine langwierige Erkrankung von Maximilian brachte das Mutter/Sohn-Gespann auf die Suche nach einer sinnvollen Aufgabe. Am Klinikum wurden sie über einen Hinweis im Wollgeschäft fündig. Obschon das Duo aus Kandern stammt, strickten und häkelten sie fortan für Neugeborene am Klinikum. „Besser als jede Medizin“, betont Silvia Diefenbach und Maximilian führt aus, dass es ihm ein Anliegen sei, Babys eine Freude zu bereiten.
Chefärztin Eleonore Gisy: „Es ist ein wunderbares Andenken an die Geburt“
Und auch Prisca Knoblauch und Brigitte Zoller haben eine besondere Stellung im Strickkreis: Durch ihre Initiative wurde die „Stubete“ in Dogern ins Leben gerufen, bei der sich zu Winterzeit bis zu 17 Strickerinnen versammeln. Die Chefärztin der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Eleonore Gisy, ließ es sich nicht nehmen, den Frauen einen persönlichen Dank zu überbringen. „Es ist ein wunderbares Andenken an die Geburt, und ich bin mir sicher, dass viele Eltern die Mützchen als Andenken an und Symbol für herzliche Wünsche aus dem Landkreis aufbewahren.“
Wollen stammt aus Spenden
Die Wolle für die zahlreichen Mützchen stammt mehrheitlich aus Spenden, die durch Hanna Günther verwaltet und zugeteilt werden. „Wir freuen uns natürlich immer riesig, wenn neue Wolle eintrifft. Aber auch, wenn wir neue Strickerinnen und Stricker sowie Häklerinnen und Häkler in diesem fleißigen Kreis begrüßen dürfen“, so Günter.