Bei der Hoorigen Mess‘ in Tiengen gaben sich am Samstag laut Polizei zwischen 5000 und 6000 Besucher dem närrischen Frohsinn hin. Viele kamen in farbenfrohen Kostümen (oft in Gruppen) und feierten über Stunden hinweg ausgelassen, aber friedlich.

Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Allerdings hat die wohl größte fasnächtliche Freiluftveranstaltung am Hochrhein auch eine zweite Seite: Polizei, Sicherheitsdienste und Rotes Kreuz waren über Stunden im Dauereinsatz, um Schlimmeres zu verhindern.

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Für das Polizeirevier Waldshut zieht Pressesprecher Mathias Albicker am Montag eine „neutrale Bilanz“ der Großveranstaltung. Es habe keine schwerwiegenden Vorfälle gegeben, „meine Kollegen hatten aber alle Hände voll zu tun“. Mit steigendem Alkoholpegel der Gäste sei die Einsatzhäufigkeit der Polizeibeamten gestiegen.

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Aufgrund verstärkter Präsenz der Sicherheitskräfte hätten viele Konflikte im Keim erstickt werden können. Ein Fazit, das auch Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizeibehörde Waldshut-Tiengen, im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Uwe Böhler war er am Samstag selbst im Einsatz. Wiener ist auch überzeugt, dass das auf die Ringmauergasse ausgeweitete Glasverbot seine positive Wirkung nicht verfehlt habe.

Rettunghubschrauber im Einsatz

Aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sei bei der jüngsten Auflage der Hoorigen Mess‘ der „gleiche Mix an Notfällen wie jedes Jahr“ protokolliert worden. Darunter versteht Einsatzleiter Hans-Werner Schlett „Alkoholvergiftungen, teilweise womöglich in Kombination mit Drogen oder K.O.-Tropfen, Platzwunden, Prellungen, Hyperventilationen, internistische Notfälle und einiges mehr“.

Nur, so das DRK in einer Pressemitteilung, habe es von all den Vorkommnissen am Samstag deutlich mehr gegeben als noch im Vorjahr. „Und teilweise auch heftiger“, so Hans-Werner Schlett. Die Helfer vom Roten Kreuz wurden zu 52 Einsätzen und Hilfeleistungen gerufen, 2019 waren es 39.

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Rund um die Tiengener Innenstadt waren nicht nur fünf Einsatzfahrzeuge des Roten Kreuzes mitunter im Dauereinsatz. Auch der Rettungshubschrauber musste zwei Mal abheben. Die DRK-Pressemitteilung: „Wahrscheinlich lebensrettend war einer beiden Flüge, der den Patienten in weniger als einer Stunde zu einer Klinik der Maximalversorgung in Zürich brachte.“

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Wie in den sozialen Netzwerken dazu geschrieben wurde, soll die Patientin einen Herzinfarkt erlitten haben. In der heißen Einsatzphase zwischen 17 und 19 Uhr wurden von der Integrierten Rettungsleitstelle die geplante Verstärkung alarmiert: „Ein weiterer Notarzt, Notfallsanitäter und Krankentransportwagen von der DRK-Breitschaft Waldshut und die Sanitätsgruppe der DRK-Bereitschaft Lauchringen.“

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