Ein lauter Kanonenschuss, und der Chilbibock liegt am Boden. Da hat es auch nichts genützt, das ohnehin schon übergewichtige Tier mit einer Familienpackung Pizza zu füttern. Wie die Belagerung von Waldshut durch die Eidgenossen im Jahre 1468 wirklich abgelaufen war, erzählten die Ehemaligen der Junggesellen bei den 86. Kappenabenden, zu denen die Narro-Zunft Waldshut in die Grieshaberhalle eingeladen hatte.

Kanonenschuss auf den Chilbibock Video: Juliane Schlichter

Nicht etwa der gemästete Bock – für seine tierische Rolle erntete Thomas Adlung die lautesten Lacher –, sondern die Waldshuter Frauen sollen die Schweizer vertrieben haben. „Die sind ja noch hässlicher als unsere. Da können wir auch nach Hause“, riefen die Belagerer.

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Insgesamt rund 560 Besucher ließen sich bei den beiden ausverkauften Kappenabenden auf eine wilde Zeitreise ein. Unter die fantasievoll verkleideten Gäste mischten sich getreu dem Motto „Es war einmal...“ Ritter, Könige, Burgfräuleins, Schneewittchen, Zwerge sowie Piraten.

Schneewittchen und die sieben Zwerge: Roland Siebold, Harald Würtenberger, Thomas Wartner und Sibylle Siebold in bunter Verkleidung.
Schneewittchen und die sieben Zwerge: Roland Siebold, Harald Würtenberger, Thomas Wartner und Sibylle Siebold in bunter Verkleidung. | Bild: Juliane Schlichter

Als prominente Besucher begrüßte Zunftmeister Stephan Vatter unter anderem den Waldshut-Tiengener Oberbürgermeister Philipp Frank, Bürgermeister Joachim Baumert und den CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner sowie Vertreter von befreundeten Narrenvereinen aus Tiengen, Stühlingen, Bad Säckingen, Weilheim, Eschbach und Oberlauchringen.

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Das märchenhafte Thema zog sich wie ein roter Faden durch die Abende: Die Youngsters, der Nachwuchs der Narro-Zunft, wirbelten als Alice im Wunderland über die Bühne, Benni Marder sang als Polizist zur Melodie der Münchner Freiheit „Wegen Grimm schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein“, das Aschenputtel der Lumpenhunde und Ministranten ließ den Prinzen für eine Tiefkühlpizza sitzen und die muntere Truppe von „Zu wie ä Handbrems“ (ZWH) lud zu Hänsel und Gretel ins Pfefferkuchenhaus, das auf der Bühne liebevoll nachgebaut worden war.

Märchenhaft: Die Youngsters mit Alice im Wunderland und der Herzkönigin.
Märchenhaft: Die Youngsters mit Alice im Wunderland und der Herzkönigin. | Bild: Juliane Schlichter
Alice im Wunderland Video: Juliane Schlichter

Die Marktwiiber Uli Isele-Müller, Rita Amrein und Petra Bartram erhielten genauso donnernden Applaus für ihren Tanz der Rollatoren wie die „6 am Hochrhy“, die gesanglich die Themen Wechseljahre und Männerschnupfen aufs Korn nahmen.

Marktwiiber: Uli Isele-Müller, Rita Amrein und Petra Bartram (von links) mit Rollatoren.
Marktwiiber: Uli Isele-Müller, Rita Amrein und Petra Bartram (von links) mit Rollatoren. | Bild: Juliane Schlichter
'6 am Hochrhy' Video: Juliane Schlichter

Auf den Piraten-Stammtisch der Junggesellen folgten zwei optische Hingucker: die Narrenmädels als exotische Can-Can- und Samba-Tänzerinnen und der Narrenrat mit einem Steinzeittanz. „Feiert mit uns die ganze Nacht“, lud Stephan Vatter nach dieser gelungenen Zeitreise die Besucher ein.

Samba mit den Narrenmädels Video: Juliane Schlichter
Steinzeittanz des Narrenrats Video: Juliane Schlichter
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