Die närrischen Tage mit ihren großen Höhepunkten sind vorüber. Doch anstatt Glücksgefühlen scheint die Erinnerung an die zurückliegenden Großveranstaltungen beim ein oder anderen Besucher und auch Anwohner eher Unmut hervorzurufen. Das legen zumindest Beschwerden nahe, die unserer Zeitung vorliegen. Insbesondere richten sich diese auf die Ausstattung der beiden großen Veranstaltungen der Doppelstadt, die Hoorige Mess in Tiengen und die Närrische Gass in Waldshut mit sanitären Anlagen. Die Veranstalter nehmen diese Hinweise zwar ernst, können Vorwürfe aber entkräften.

Tiengen: „Bestand an Klos wurde für Hoorige Mess aufgestockt“

Vor allem der Vorwurf, es habe bei der Hoorige Mess zu wenige Toiletten gegeben, sei weder nachvollziehbar noch richtig, wie Markus Wesner und Kurt Reckermann darstellen, die zum Organisationsteam der Aktionsgemeinschaft Tiengen gehören. „Trotz seit Jahren kontinuierlich steigender Kosten sind wir nie auf die Idee gekommen, an Sanitäranlagen zu sparen“, so Reckermann. Und weiter: „Wir haben dieselbe Anzahl an Toilettenwagen aufgestellt wie in den Vorjahren und wir haben bei den Dixies und Urinalen um drei Urinale aufgestockt.“ Dies, obwohl die Mietkosten im Vergleich zum Vorjahr um über 1000 Euro gestiegen seien.

Wesner ergänzt: „Wir verfolgen seit jeher ein dezentrales Konzept bei den Toilettenanlagen.“ Die Klos seien über den gesamten Veranstaltungsbereich verteilt und bewusst in den Ausfallstraßen aufgestellt. Auf diese Weise solle das Problem Wildpinkeln in Zaum gehalten werden. „Aber natürlich ist es für einen Besucher schwierig, den Gesamtüberblick zu behalten, denn man sieht immer nur einen Ausschnitt des Angebots“, so Wesner.

Freilich ließen sich auch gerade in den Stoßzeiten gewisse Wartezeiten nicht vermeiden. Das sei eben wie bei jeder anderen öffentlichen Veranstaltung auch, denn gewisse Verzögerungen ließen sich nie vermeiden. Und dennoch: „Es gehört zu jeder erfolgreichen Veranstaltungsplanung dazu, dass man sich Dinge anschaut und gegebenenfalls nachbessert.“

Das könnte Sie auch interessieren

Waldshut: „Genügend Toiletten bei der Närrischen Gass“

Die Beschwerden wegen der Närrischen Gass in Waldshut kommen derweil eher aus Anwohnerkreisen. Konkret moniert Bernhard Maier, dass in der Kaiserstraße an vielen Orten, insbesondere in den schwer einsehbaren Hinterhöfen, Hinterlassenschaften von Festbesuchern anzufinden waren. Maier sieht nicht einmal so sehr den Mangel an Toiletten als Ursache des Problems, sondern „vergessene Kinderstube“ bei Festbesuchern infolge übermäßigen Alkoholkonsums. Daher fordert er, dass bestimmte Bereiche von den Veranstaltern am besten mit Zäunen abgesperrt werden sollten, um derartige Vorkommnisse zu vermeiden.

Stephan Vatter, Zunftmeister der Narro-Zunft, kann derartige Kritik nachvollziehen, wie er sagt. Denn: „An Sanitäranlagen wie Toilettenwagen oder Plumpsklos herrschte kein Mangel.“ Diese müssten aber auch genutzt werden, appelliert er.

Die gesamte Thematik nehmen die Zunftmitglieder dennoch sehr ernst, wie Vatter betont: „Wir schauen uns durchaus auch Lösungen bei anderen Veranstaltungen an und prüfen die Anwendbarkeit bei uns.“ Und gerade mit Blick auf das große VSAN-Narrentreffen kommendes Jahr in Waldshut werden Hinweise und Lösungsansätze genau untersucht.

Das könnte Sie auch interessieren