Die Gurtweiler Fasnacht 2021 gibt es nicht, nicht ganz, denn ein paar wenige Aktionen werden derzeit vorbereitet. Der neue Narrenverein „Schlücht-Biiber“ bereitet eine Narrenzeitung vor und die Garwiede-Wiibli planen eine wichtelmäßige Aktion vor.

Normalerweise hätte die Guggenmusik Bockers die Narretei mit der Veranstaltung „Bockers Brass Volume 4“ begonnen. Nahezu alle Vereine und Gruppierungen hätten dann mit verschiedenen Veranstaltungen nachgezogen. Selbst der vor einem Jahr angetretene Narrenverein „Schlücht-Biiber“ kann wegen des Corona-Lockdowns nicht durchstarten.
Eine Umfrage unter den Gurtweiler Vereinen brachte den Frust über die Corona-Pandemie und die fehlenden Sozialkontakte sowie die Enttäuschung über die ausfallende Fasnachtszeit zum Ausdruck. Daniel Stoll, Bockers-Chef, schreibt dazu: „Die Stimmung der Mitglieder ist sehr betrübt, da unser Verein aktuell komplett stillsteht und wir uns leider auch nicht sehen können. Diese Situation schlägt allen auf den Magen.“
Auch der Vorsitzende des Männerchores, Gerhard Hentzel, ehemals langjähriger Narren-Chef, bedauert den Stillstand und vor allem auch die Tatsache, dass die beliebte Oldie-Night, „meine Herzenssache“, wie er sagte, ausfallen muss. Die Vereinsaktivitäten ruhen weitgehend, lediglich übers Telefon oder mittels der Sozialmedien halten die Vereinsmitglieder mehr oder weniger Kontakt zueinander. Hauptversammlungen mussten verschoben werden, notwendige Vorstandssitzungen werden ganz vereinzelt als Video-Konferenz durchgeführt.
Kein närrisches Treiben
Während der Fasnachtszeit wird es in Gurtweil demnach weder in noch um die Gemeindehalle, nicht auf den Straßen und nicht im Kindergarten, in der Schule, in den Caritaswerkstätten zum närrischen Treiben kommen. Das bedeutet: es gibt keine Oldie-Night des Männerchores, kein Boxenstopp beim Sportverein, kein gruusliges Wecken mit den Bockers, kein Suppenessen mit den Garwiede-Wiibli, keine Fischknusperle vom Angelsportvereins bei der Schdroßefasnacht, kein Kinderball, kein Hemdglunker- oder Narrenumzug mit dem Musikverein, keine Pfarrfasnacht, kein Seniorenball. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen.
Ob dann mal von einzelnen Musikern der Gurtweiler Narrenmarsch mit dem Liedtext: „Du bist verrückt mein Kind, du jehörst nach Berlin, wo die Verrückten sind, da jehörst du hin“, zu hören sein wird, auch das ist fraglich. Sicher aber ist nicht nur für die Gurtweiler Narren eines, die Narretei hört nicht auf, denn „Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht“, meinte verschmitzt ein fußballspielender Gurtweiler Fasnächtler.