Schluss, aus, vorbei: Unter lautem Wehklagen und mit jeder Menge Abschiedsschmerz werden die Narren in der Region am Dienstagabend das Ende der diesjährigen Fasnachtszeit zelebrieren. Mit der Verbrennung von Narro und Bög in Waldshut und Tiengen beginnt auch für die Narren wieder eine lange Durststrecke bis zur nächsten Saison. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine lange, aber auch überaus kurzweilige Saison. Im Gespräch mit unserer Zeitung ziehen die Zunftmeister Stephan Vatter (Waldshut) und Tobias Fritz (Tiengen) Bilanz.
Narrentreffen überstrahlt alles
Aus Waldshuter Narrensicht ist die Frage nach den Höhepunkten dieser Fasnachtssaison schnell beantwortet: Das zweitägige Hochrhein-Narrentreffen am 15. und 16. Februar war natürlich der Gipfel. „Es ist einfach alles super gelaufen. Wir haben als Veranstalter viel Lob für das Narrentreffen erhalten, das Wetter hat gepasst und das Sicherheitskonzept war auch hervorragend“, fasst es Stephan Vatter zusammen. Alles in allem eine rundum gelungene Veranstaltung, die bei Teilnehmern wie Besuchern angekommen sei und bleibenden Eindruck hinterlassen habe.
Doch auch die heiße Phase der Fasnacht zwischen Schmutzigem Dunschdig und Fasnachtsmontag seien einfach spitze gewesen, resümiert der Zunftmeister: „Am Donnerstag konnten wir mit vielen Kindern feiern, wir hatten zwei tolle Kappenabende, einen Kinderball, der sich eines großen Zuspruchs erfreute, und eine sonnige Närrische Gass‘. Was will man mehr?“
Ihm persönlich mache es sowieso am meisten Spaß, wenn er den Kindern „die Fasnacht beibringen kann“, sagt Vatter. Insofern sei er einfach begeistert, dass es dieses Jahr dazu reichlich Gelegenheit gegeben habe, denn die Fasnacht konnte sich eines großen Wetterglücks erfreuen, zudem gab es reichlich Programmpunkte, bei denen der närrische Nachwuchs in großer Zahl dabei gewesen sei.
Bei der Narrozunft kehrt jetzt erst einmal Ruhe ein: „Wir räumen die Stadt auf, dann ist Abdekorieren angesagt“, so Vatter. Danach laufe der Betrieb, abgesehen von den Narrenräten und Vorstandsmitgliedern, bis zur nächsten Fasnacht beschaulicher ab.

Tiengen: Fasnacht voller Höhepunkte
In Tiengen bei der Bürger- und Narrenzunft sieht das ganz anders aus: „Nach der Fasnacht ist vor dem nächsten Schwyzertag“, bringt es Tobias Fritz auf den Punkt. Die Vorbereitung der Traditionsveranstaltung und anderer Termine wie „Tiengen tanzt“ habe ihn tatsächlich auch bereits während der närrischen Tage beschäftigt.
Dennoch sei aber natürlich auch reichlich Gelegenheit geblieben, das reichhaltige Veranstaltungsangebot in Tiengen zu genießen. „Es war einfach eine grandiose Fasnacht, auch wenn die lange Dauer immer eine gewisse Herausforderung ist. Wir konnten durchweg tolle Stimmung, einen großen Zuspruch und schönes Wetter verzeichnen. Die Zunft und unser Städtle haben sich bestens präsentiert.“ Das Wichtigste sei dabei auch immer, dass bei all den Massenveranstaltungen, von denen die Hoorige Mess‘ am Fasnachtssamstag traditionell die größte am ganzen Hochrhein ist, nichts Nennenswertes passiert sei und die Sicherheit jederzeit gewährleistet gewesen sei, so Fritz.
Für die Zunft, aber auch für ihn persönlich sei es eine Fasnacht voller Höhepunkte gewesen: „Das Narrengericht mit Sabine Hartmann-Müller und Ministerin Marion Gentges war schlicht eine Sensation“, betont Fritz. Der Düengemer Obend sei ebenfalls eine tolle Sache gewesen, bei denen die Narren bis in den frühen Morgen miteinander gefeiert hätten: „Hinter dieser Veranstaltung steckt so viel Arbeit. Da ist es einfach schön, wenn wir so viele Besucher haben wie dieses Jahr.“

Daneben seien ihm aber auch die vielen größeren und kleineren Höhepunkte sehr wichtig gewesen, die die Tiengener Fasnacht zu dem einmaligen Ereignis machen, das viele Gäste aus der Umgebung anlockt – vom Schmutzigen Dunschdig über den Besuch in der Gurtweiler Caritas Werkstatt am Freitag bis zum Ämter- und Behördenschließen am Fasnachtsmontag.
Nach der Verbrennung geht es jedenfalls nahtlos weiter: „Ab Mittwoch legen wir das Häs ab und schlüpfen wieder in die Tracht“, sagt Fritz.
Und abgesehen von den unnärrischen Veranstaltungen der nächsten Wochen und Monate – auch die Vorbereitung der nächsten Fasnacht startet schon bald wieder. Fritz dazu: „Bei uns ist das gewissermaßen ein ewiger Kreislauf.“