„Wir haben ein großes Bildungsinteresse und sind dankbar für die Mittel des Digitalpakts (Finanzhilfe des Landes Baden-Württemberg für die digitale Bildungsinfrastruktur)“, erklärte Landrat Martin Kistler bei einem Gespräch am runden Tisch in der Justus-von-Liebig-Schule in Waldshut mit Politikern und Schulleitern.
Die örtlichen Schulen hätten hohe Kompetenzen und müssten sich nicht verstecken, ergänzte Kistler. Sie wollten Baden-Württemberg fit machen für die Digitalisierung, sagte Hartmann-Müller. „Die Schulen spielen hier eine große Rolle.“ Das Land stelle weitere 50 Millionen Euro zusätzlich für Schulen zur Verfügung. Davon seien 40 Millionen für das Schulbudget angedacht und 10 Millionen für die Ausbildung von Lehrkräften.
Netzanbindung als Problem
„Dazu gibt es eine digitale Bildungspartnerschaft vom Ministerium für Wirtschaft, die Bildungspartnerschaften ermöglichen soll und mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert ist“, fügte die Politikerin hinzu. Die Schulen seien gut dabei mit der Ausstattung und den Mitteln, die vom Land und vom Bund zur Verfügung gestellt würden, erklärte Markus Siebold, Leiter des Amts für Schulen und Liegenschaften.
„Das Problem ist die Anbindung der Schulen an die Netze“, so Siebold. Pro Schule gebe es einen Anschluss und 400 Megabit im Download (Herunterladen) und zehn bis 30 Megabit im Upload (Hochladen). Das sei zu wenig. Inzwischen sei man aber im Gespräch mit den Stadtwerken zu einem guten Ergebnis gekommen. Ein Glasfasernetz könne verlegt werden und Ende Monat zur Verfügung stehen, erklärte Siebold.
Die drei beruflichen Schulen würden untereinander mit Glasfaser vernetzt, es werde einen zentralen Server für alle drei Schulen und auch die Waldtorschule geben. Das Modell sei wirtschaftlich und leistungsfähig. „Wir sind froh über einen leistungsfähigen Partner“, sagte Siebold.
„Unser Kurs ist der richtige, Glasfaser bis in das letzte Haus, in die Schulen“, ergänzte der Landrat. Er sei dankbar für die Lösung, die die Schulzentren versorgen. Auch für Tiengen und Bad Säckingen werde man nach Lösungen suchen.
Einig waren sich indes Schulleiter und Politiker, dass der Fernunterricht nicht den Präsenzunterricht ersetze. Pädagogen hätten sowohl einen Erziehungs-als auch einen Bildungsauftrag. „Jedem ist klar geworden, dass Präsenzzeit besser ist als online zu Hause“, erklärte Isabell Schlipphack, Schulleiterin der Kaufmännischen Schulen in Waldshut.