Als aufregend, spannend und turbulent bezeichnen Francesca D‘Accurso (22) aus Erzingen und Severine Streit (21) aus Höchenschwand ihre zurückliegenden Ausbildungsjahre. Im Frühjahr 2020 starteten sie am Klinikum Hochrhein in Waldshut ihre Ausbildung zur Hebamme.
Vor ein paar Tagen feierte das Klinikum den erfolgreichen Abschluss der beiden. Neben Klinik-Personal und Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt, war auch Landrat Martin Kistler gekommen, um den beiden jungen Frauen zu gratulieren.

Während ihrer Ausbildung wurden sie vom Landkreis Waldshut finanziell gefördert. Dies im Rahmen eines Programms, das die Bindung medizinischer Fachkräfte an den Landkreis stärken soll.
Francesca D‘Accurso und Severine Streit sind Pionierinnen: Sie sind die ersten Hebammen, die das Klinikum selbst ausgebildet hat. Ihre Praxisanleiterinnen waren erfahrene Hebammen. Die theoretische Ausbildung – wegen Corona größtenteils online – lief über die Hebammenschule Freiburg.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich hier die Ausbildung machen konnte“, sagt Severine Streit. Francesca D‘Accurso bereut ebenfalls keine Sekunde ihrer Entscheidung für die Ausbildung am Klinikum Hochrhein, auch wenn diese mit ihren Worten, eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen gewesen wäre.
Beide fühlen sich gut vorbereitet für ihre ersten beruflichen Schritte als Hebamme. Severine Streit macht sie im Klinikum Hochrhein, Francesca D‘Accurso in Singen.
Bei der kleinen Feier wurde mehrmals gesagt, dass Hebamme mehr sei als ein anspruchsvoller Beruf, der Zuverlässigkeit, Verantwortungsgefühl und große Einsatzbereitschaft erfordere. „Geburtshilfe ist Berufung“, sagte Eleonore Gisy, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Severine Streit und Francesca D‘Accurso sind am Klinikum Hochrhein Pionierinnen, viele werden ihnen aber nicht nachfolgen. Nur noch zwei Auszubildende machen nächstes Jahr ihren Abschluss als Hebamme. Danach ist dies aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht mehr möglich. Hebamme kann nur noch werden, wer ein duales Studium absolviert. Das bietet das Klinikum Hochrhein in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen an.