Die Gäste – darunter Zunftmeister Stephan Vatter und Vizezunftmeister Florian Schwald sowie Vertreter der Altnarren – überreichten dem Jubilar eine mit einer Mini-Gelte dekorierten Zuger Kirschtorte in den Waldshuter Stadtfarben Blau, Weiß, Rot und überbrachten ihre Glückwünsche. „Ihr braucht nicht gratulieren. Wir stoßen auf die nächsten einhundert Jahre an“, erklärte das Geburtstagskind gegenüber seinen Besuchern, wie Manfred Maier als Teil der Gruppe berichtet.

Da Heinz Uthenwoldt Manfred Maier zufolge keine Angehörigen mehr hat, war es für die Narro-Zunft selbstverständlich, dem Hundertjährigen an dessen Ehrentag trotz Corona eine kleine Freude zu bereiten und ihn im Haus am Vitibuck in Tiengen zu besuchen, wo der Witwer inzwischen lebt. Die Narren – allesamt geimpft – ließen sich dafür vor Ort im Pflegeheim zusätzlich testen.

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Von der Nordsee an den Hochrhein

Heinz Uthenwoldt wurde am 9. Januar 1922 geboren. 1948 kam der gelernte Blechner, Gas- und Wasserinstallateur nach Waldshut, als in seiner Heimat bei Cuxhaven große Arbeitslosigkeit herrschte. Zunächst arbeitete er bei den Schluchseewerken. Beim Turnverein Waldshut, wo er der Männerriege beitrat, lernte er seine Frau Helene Schultheiss kennen und lieben. Geräteturnen war viele Jahrzehnte die Leidenschaft des heute 100-Jährigen. Mit 68 Jahren nahm er noch am Landesturnfest teil.

Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Heinz Uthenwoldt mehr als 17 Jahre lang als Wassermeister bei der Gruppenwasserversorgung Höchenschwand. Das Paar lebte während dieser Zeit nahe dem Wasserwerk in Immeneich. Lebensmittelpunkt blieb jedoch immer Waldshut. So gehört Heinz Uthenwoldt seit dem 11.11.1963 aktiv zur Narro-Zunft. „Unvergesslich sind seine Auftritte und Luftsprünge, die zum festen Programm der Kappenabende gehörten“, erinnert sich Manfred Maier.

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Als gelernter Blechner fertigte der Jubilar die kupfernen Lampenschirme im Domizil der Narro-Zunft an, dem Oberen Tor in der Waldshuter Kaiserstraße. „Zur Sommerzeit hat man Heinz oft im Garten angetroffen. Dort stellte er aus Kupferblech die ersten Rahmen für die Hanselemasken her“, erzählt Manfred Maier. „Zusammen mit den Arbeiten für die Zunft und die Gemeinschaft sind dies starke Zeugnisse seiner Leistungen“, würdigt Maier Uthenwoldts Verdienste für die Waldshuter Fasnacht.

Ein Norddeutscher und die Narretei – wie passt das zusammen? Für Heinz Uthenwoldt stellte dies nie einen Widerspruch dar. „Ich hatte schon immer Humor“, sagte der Wahl-Waldshuter vor etlichen Jahren schmunzelnd gegenüber dieser Zeitung.

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